Montag, 28. Januar 2013

Dana wird amtlich


nachdem ich es ja bereits im Dezember angekündigt hatte, habe ich zwischenzeitlich meinen Antrag auf Namens- und Personenstandsänderung beim für mich zuständigen Amtsgericht in Dortmund eingereicht.

Wie immer wenn man sich vorgenommen hat, etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt zu tun, hat es natürlich wieder einmal nicht wie vorgesehen geklappt:

Da ich in meiner mir eigenen Vermessenheit das Recht herausnehmen wollte zu normalen Zeiten ein Amt zu besuchen, um mir die erforderliche Abschrift meiner Geburtsurkunde und die aktuelle Meldebestätigung abzuholen stand ich zunächst einmal vor verschlossenen Türen, da die Außenstelle des Bürgeramtes natürlich nicht ständig besetzt ist.

Gut, dann komme ich halt morgen wieder nur um festzustellen, dass auch an diesem Tag aus für mich nicht eindeutig feststellbaren Gründen das Amt verriegelt ist.

Ok, denke ich mir ist halt ein Fall von "Servicewüste Deutschland" und habe mich dann also wieder einen Tag später beim Amt eingefunden. Siehe da, es ist offen - Chance genutzt, rein da, nümmerchen ziehen und schon auf die Fahrt nach Dortmund freuen - So zumindest war der Plan, doch wie immer:

Im Leben ist es so, doch in Ämtern ganz anders:

Nach der unglaublichen Wartezeit von nur 24 Sekunden war auch mir klar, dass das Amt nicht ständig besetzt sein muss, es ist ja außer mir kein Mensch weit und breit zu sehen. - Jetzt könnte ich mich fragen wofür die Nummer gut ist - allein das System muss ein Vermögen gekostet haben - aber darum geht`s jetzt nicht.

Kaum war ich im Amtszimmer, ging es auch schon damit los, dass ich nur die Meldebestätigung haben kann, für eine Abschrift der Geburtsurkunde fehlen die Kompetenzen - Die bekomme ich nur im Hauptamt in der City.
Wer mich aus meinem früheren Leben kennt, weiß das ich im Normalfall spätestens jetzt mit Tempo 350 auf Konfrontationskurs gegangen wäre. Doch Happy wie ich derzeit durchs Leben wandele, blieb ich freundlich und wurde entsprechend belohnt:

Auf meinen Einwand, mir würde eine beglaubigte Kopie aus meinem von mir mitgebrachten Stammbuch reichen, bekam ich einen wertvollen Tipp:

Eine beglaubigte Kopie könne Sie mir gerne erstellen, aber das wird nur etwas kosten und mir nichts nützen! 

Die Kopie meiner Geburtsurkunde im Stammbuch spiegelt unter Umständen nicht wieder, was im behördlich geführten Original festgehalten wird und kann (muss nicht) seitens des Gerichts verworfen werden.

Solche Fälle wären z.B. wenn ich bei der Hochzeit den Namen meiner Frau angenommen hätte oder andere Namensänderungen.

Ok, du hast noch 40 Minuten Zeit um während der Öffnungszeiten hinzukommen also los. Völlig abgehetzt komme ich also endlich im Gildehofcenter in der City an, zieh ein Nümmerchen und siehe da ich bekomme das ersehnte Dokument. - Dortmund ich komme!

So, eine weitere Stunde später komme ich in der Gerichtsstraße in Dortmund an und stelle fest, dass ....

na klar, die Öffnungszeiten liegen natürlich nur im normalen Arbeitszeitbereich, den berufstätige niemals schaffen können.

(Mal ehrlich: wenn Bezirke eines Amtes oder Gerichts mehrere Städte umfassen, fände ich es eine Selbverständlichkeit die Öffnungszeiten so zu legen, dass es einem normalsterblichen auch möglich ist diese einzuhalten)

Naja - egal, ich bin meinen Antrag dann halt am Portal losgeworden statt mit der für mich zuständigen Rechtspflegerin noch ein Pläuschchen zu halten. Schade, ich hatte gehofft ein persönliches Gespräch hätte den Vorgang beschleunigen können.

So, also ist nun auch bei mir die Zeit des Bibberns angebrochen, in der ich auf die heißersehnte Post des Gerichts warte. Zumal es nun fix gehen muss, einer der von mir vorgeschlagenen Gutachter geht dieses Jahr in den wohlverdienten Ruhestand und ich würde mir ungerne auf die letzte Sekunde noch einen neuen suchen müssen.


Samstag, 19. Januar 2013

Vorsätze

Das neue Jahr ist noch verhältnismäßig frisch (naja, Fisch würde jetzt schon stinken) und schon werde ich meinem Vorsatz den anderen Schreiberlingen das Feld zu überlassen untreu :)

Naja, auch der Vorsatz mit dem Rauchen aufzuhören bevor die Hormontherapie beginnt, konnte ich nicht einhalten, gebe jedoch mein Bestes.

Die Tatsache, dass ich heute zu Euch schreibe liegt im wesentlichen daran, dass ich beschlossen habe mal zwei Gänge runterzuschalten. Der mir selbst auferlegte Zeitplan ist durch Außeneinwirkung gewaltig ins trudeln geraten und ehrlich gesagt habe ich derzeit keine Lust das wieder rauszuholen.

Durch Krankheit und betriebliche Belange habe ich von 26 Terminen in der Schule nur 18 einhalten können und um das wieder aufzuholen müsste ich jetzt zwei Wochen Zeit investieren, die ich mir nicht erlauben kann.

Da mein Chef auch gerade in die nun immer offensichtlicher werdenden wohl eher  mir zugedachten Zahlungsschwierigkeiten kommt, ist derzeit auch die Erhaltung meines  Arbeitsplatzes wichtiger als meine Fortbildung, zumal ich die Übernahme der Praxis eh nicht mehr mit dem Elan anstrebe, den ich noch Mitte letzten Jahres hatte - um genau zu sein, träume ich immer öfter davon meinen Wohnort zu wechseln und ich neige derzeit dazu meine Träume lieber in der mir gegebenen Zeit zu realisieren, als sie verkümmern zu lassen.

Nichtsdestotrotz bin ich derzeit noch ans Ruhrgebiet gebunden, da ich vor einem solchen Schritt natürlich erstmal meine zahlreichen Baustellen hier beenden muss.

Immerhin kann ich vermelden, dass meine privaten Wünsche derzeit alle in Erfüllung gehen:



  • Meine Frau und ich lieben uns bald mehr als jemals zuvor
  • Mein Sohnemann entwickelt sich prächtig
  • Alte Freunde, die ich aus Angst, den Kontakt zu verlieren nicht informierte unterstützen mich
  • Mein privates und berufliches Umfeld akzeptiert mich so wie ich bin
  • und schlußendlich hat meine Hormotherapie endlich beginnen können

Hormontherapie ist im übrigen auch ein klasse Stichwort: nach einem tollen Beratungsgespräch mit meinem Endokrinologen haben wir die HRT mit 

  4,0mg                Estradiol
12,5mg                Cyproteronacetat (Androcur)

täglich begonnen


Da Androcur nicht unbedingt mein Favorite war, habe ich mich mit meinem Doc sehr lange unterhalten, wobei er mich überzeugen konnte, dass dieses Präparat für meinen Gesundheitszustand und unter Berücksichtigung meiner Blutwerte und der vergleichsweise niedrigen Dosierung das verträglichste Arzneimittel ist.

Und siehe da, ich schlucke dieses Teufelszeug nun schon fast 10 Tage, ohne das mir hörner wachsen,das Kinn abfällt oder gar die Stimmung im Keller ist :)

Im Gegenteil, ich hätte vielleicht mehr über die Nebenwirkungen des Estradiols fragen sollen als nach denen des Androcur.

Ich gehöre wohl zu der relativ kleinen Gruppe von Menschen, auf die Estradiol nicht nur Stimmungsaufhellend, sondern fast euphorisierend wirkt, meine Stimmung ist seit dem vierten Tag ( da fings langsam an ) Hormoneinnahme praktisch so zu umschreiben:

Der- oder dasjenige was mir das fast schon chronische Lächeln aus dem Gesicht vertreibt, bringt mich praktisch schon fast zum weinen.

Mit anderen Worten, das Leben ist derzeit ein ziemliches Chaos der Gefühle, deren Bandbreite ich derzeit noch zu sortieren versuche.

Immerhin ist die Tendenz,

dass ich praktisch 80% meiner wachen Zeit ein Lächeln auf den Lippen habe und praktisch nix ernst nehmen WILL (und nicht, "nicht kann"!) :)

und nicht das Trauerklößchen, was auf die Chance zum heulen wartet. - Ist doch auch mal was.

Obwohl das mit dem heulen ist wenns kommt ziemlich emotional^^ - Ich habe mir zum ersten mal seit dem Tod meines Vaters den Film Frequency angesehen (Ihr wisst schon, den Schmachtfetzen, wo Dennis Quaid in der Rolle als Cop auf einmal via Funk mit seinem bereits verstorbenen Vater spricht und diesen im Endeffekt rettet) und war am Ende so am Wasser gebaut, dass mir die Wimperntusche am Kinn hing.

Hihi - ich hab`s genossen ;)