Dienstag, 30. April 2013

Ein gern gesehener Gast

Wer meine Facebookaktivitäten mitverfolgt hat, weiß, dass ich derzeit einen knuddeligen süßen Hund zu Gast habe.

Der Kleine hat es innerhalb von nur wenigen Minuten geschafft sich in mein Herz zu schleichen und mich um die Pfote zu wickeln. Wohin ich auch gehe, wo ich auch stehe ich habe derzeit einen zweiten Schatten, der mich auf Schritt und Tritt verfolgt und auf mich aufpasst. :)

Es ist schon ein seltsames Gefühl - gerade wenn man sich immer einen Hund gewünscht hat und immer aus "Vernunftsgründen" drauf verzichtete - so ein kleines Wesen mit so einem großen Herzen um sich zu haben und genau zu wissen, dass es bald schon nicht mehr da ist.

Aber noch habe ich den kleinen Schwerenöter und genieße ihn in vollen Zügen von ihm durch Kettwig gejagt zu werden, auch oder grade weil ich grade nicht so viel Puste habe.

Vielen dank an dieser Stelle an zwei liebe Freundinnen, die mir diese Freude bereitet haben :)

Freitag, 26. April 2013

Eine anstrengende Woche

liegt jetzt in groben Zügen hinter mir. Da Nicko erkrankt ist, haben Elke und ich mal wieder nacheinander gearbeitet und ich kann Euch sagen: "Ich habe fertig"

Wenn ich mir überlege, dass ich das seit Nicko`s Geburt vor sechseinhalb Jahren bis vor ca. einem Jahr fast ausschließlich tat, und so gut wie nie Probleme damit hatte, ja sogar zwischendurch auch mal 2 "Schichten" nacheinander fahren konnte ohne großartig ins Trudeln zu geraten, komme ich heute aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Was einst völlig mühelos möglich war, stellt mich derzeit auf eine harte Probe. - Mensch, wie habe ich das denn nur gemacht? Es ist doch erst ein Jahr her und doch scheine ich eine derartige Belastung jetzt nicht mehr auf Dauer tragen zu können.

Hängt das mit den Hormonen zusammen, oder macht sich jetzt doch das Alter bemerkbar? - Ich weiß es nicht. Eines jedoch ist Sonnenklar, dieses Arbeitsmodell werde ich vermutlich in Rente schicken müssen, wenn ich nicht Gefahr laufen will auf der Strecke zu bleiben!

Auch musste ich wegen des frühen aufstehens auf mein Joggen verzichten, was sich ebenfalls gerächt hat, die Zuckerwerte steigen wieder und ich bin mittags einfach zu müde um dem etwas entgegenzusetzen.

Aber ich gelobe Besserung, die nächste Woche wird gesund gelebt, versprochen ;)






Donnerstag, 25. April 2013

Ein gutes Jahr? .... !

Letztes Jahr im April startete ich meine große Reise, indem ich die Psychosomatik der LVR-Kliniken aufsuchte.

Nachdem relativ schnell feststand was mich so umtrieb, wurde ich in die fähigen Hände meines begleitenden Psychotherapeuten gegeben. Ich outete mich und nach einigen beruflichen Irrungen und Wirrungen startete ich meinen Alltagstest und wurde endlich ruhiger - Die Dämonen die mich trieben sie geben nun endlich Frieden.

Mit Beginn diesen Jahres startete für mich die Hormontherapie und wieder war ein Schrittchen gegangen. Der Antrag auf Namens- und Personenstandsänderung läuft, und ich nähere mich auch hier wieder einem Etappensieg :)

Sicher es gibt noch viel zu tun, der Bart ist noch längst nich endgültig weg, die Stimme muss noch besser werden, die Hormone müssen noch einiges bewirken- und doch, ich bin zufrieden:

Zum ersten Mal in meinem Leben erblicke ich im Spiegel die ersten Anzeichen der Person, in der ich mich zuhause fühle, die mir entspricht und das ist gut.

Klar, es gibt auch nicht so tolle Geschichten, die mich gerade in Atem halten, das mit dem Job ist ärgerlich und bedrohlich, aber (so hoffe ich) kein Weltuntergang. - Ich habe Maßnahmen eingeleitet, die mir wenn sie zum tragen kommen zumindest die finanziellen Nöte weitgehend vom Hals schaffen.

Doch bis dahin wird es eine ganz schöne Zitterpartie. Das tolle Haus, was wir und gekauft haben, wird derzeit zum Strick um den Hals, da mein Gehalt nicht mehr pünktlich eingeht und ich muss aufpassen, dass er sich nicht zuzieht, bevor meine Maßnahme greift.

Andere Entwicklungen widerum sind sehr schön und geben mir das Gefühl einiges bewegen zu können. Ich engagiere mich derzeit in meiner Freizeit ein wenig für TGG, die Mitglieder der Facebookgruppe sind mir ans Herz gewachsen und es macht derzeit wieder Spass den Rechner einzuschalten, und neue Leute kennenzulernen und teilweise auch Bestätigung zu erhalten.

Mir ursprünglich wildfremde Menschen erzählen mir teilweise von sich, öffnen sich und werden zu Bekannten und Freunden, suchen und spenden Rat und Hilfe. Auch wenn ich nicht in jedem Fall helfen kann, versuche ich es zumindest oder nehme auch gerne Hilfe in Anspruch. In vielerlei Hinsicht wäre es wünschenswert, wenn die Hilfsbereitschaft innerhalb der Gruppe auch in anderen Teilen der Gesellschaft vorkäme.

Auch andere Dinge sind sehr angenehm, durch meinen Stayfriendsausraster am Anfang des Jahres kam ich mit einigen Klassenkameraden aus meiner Schulzeit wieder in Kontakt.

Nach anfänglicher Angst wegen der zu erwartenden Reaktionen auf meine Veränderung stellten sich meine Befürchtungen als völlig Gegenstandlos heraus. Im Gegenteil, die Reaktionen waren überraschend positiv.

Einen Freund habe ich bereits besucht und mit einer Freundin versuche ich derzeit ein Klassentreffen zu organisieren.

Erstaunlich, dass ich bei den beiden fast sofort wieder die Vertrautheit aus unserer Kindheit verspürte, unter normalen Bedingungen war ich immer ein eher zurückhaltender Mensch und ich hatte bestimmt 15 Jahre keinen Kontakt mehr - Ich bin mir sicher, das es mir vor meiner Verwandlung nicht so ergangen wäre - entweder ich wäre zu verklemmt gewesen, oder zu arrogant rübergekommen.

Das Leben ist derzeit sicherlich intensiver als früher, macht aber einfach Spass, daher schließe ich den Post mit einem fetten

:)    !

Dana

Mittwoch, 17. April 2013

Die Zeichen stehen auf Sturm

So erfolgreich und erfreulich meine Transitionsbemühungen sich derzeit auch entwickeln mögen, gibt es derzeit leider auch einige sehr unerfreuliche Tendenzen.

Es verdichten sich immer mehr die Anzeichen dafür, dass mir innerhalb des nächsten halben Jahres mein Arbeitgeber unter dem Hintern wegbröseln wird.

Die mir damals verschwiegenen Umsatzeinbrüche für das Folgejahr zeigen immer deutlicher, dass ich mit der Unternehmung, wenn der Kauf damals geklappt hätte Schiffbruch erlitten hätte. Ich kann nur sagen:

"Gott sei Dank ist der Kelch an mir vorbeigegangen."

Dessen ungeachtet habe ich jedoch jetzt Entscheidungen und massive Probleme anstehen, die der Reihe nach abgearbeitet werden müssen, damit mir nicht im kleinen dasselbe blüht, was mir im großen erspart blieb:


  • Bewerben oder Selbständigkeit?
  • Falls Bewerben: wo bewerbe ich mich, will ich in der steuerberatenden Zunft bleiben,  suche ich mir ein nettes Plätzchen in irgendeiner größeren Unternehmung und arbeite in Ruhe auf die Rente zu oder mache ich etwas völlig anderes?
  • Nocheinmal ein wo, doch diesmal Standortbezogen, suche ich mir was hier im Ruhrgebiet (größere Chancen) oder im Norden, wo es mich eigentlich hinzieht (bessere Lebensqualität)?
  • Wie bewerbe ich mich? Mit meinem derzeitig in Transition befindlichen Astralleib gebe ich in einem Bewerbungsgespräch trotz meiner Qualifikationen wohl eher ein jämmerliches Bild ab.
  • Womit bewerbe ich mich? Da VÄ/PÄ noch nicht "durch" sind, sind meine Bewerbungsunterlagen natürlich inkonsistent.
  • Was erzähle ich einem potenziellen neuen Arbeitgeber bezüglich meiner Person? Eine Mitarbeiterin, die direkt nach Einstellung operationsbedingt erstmal für längere Zeit ausfällt schreckt selbst den tolerantesten Arbeitgeber ab. Setze ich alles auf eine Karte und versuche die OP noch dieses Jahr durchzuziehen?

Gut die VÄ / PÄ läuft - ich denke, dass ich das bis Juli / August geregelt habe. 

Im November erfülle ich rein formal die in den MDS-Leitlinien aufgeführten Minimalvoraussetzungen für den Antrag auf die GAOP. Wie lange braucht die TK, um mich zum MDK zu schicken und dieser mich zu begutachten?

Mitte nächsten Monats findet ein Informationsgespräch zu meiner ursprünglich für Mitte nächsten Jahres geplante OP statt. - Soll ich den Operateur bitten mir einen Termin Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres einzuräumen, auch wenn ich den Antrag jetzt noch nicht stellen kann?

Fragen über Fragen bringen mein Köpfchen derzeit ganz schön auf Trab.

Eines steht fest: Wenn ich das alles hinter mir hätte, würde das meinen "Marktwert" im Arbeitsmarkt gegenüber der jetzigen Situation deutlich erhöhen.

Montag, 8. April 2013

Verflixtes Androcur

Zu Ostern hat mich dann doch eine der gefürchteten Nebenwirkungen von Cyroteronacetat erwischt: 

-> Depression, oder besser eine depressive Verstimmung

Gute Güte, sowas und vor allem in der Qualität habe ich noch nie zuvor erlebt (Noch nicht einmal kurz vor meinem Outing, das war zwar auch heftig aber völlig anders) 

Ostersonntag hatten wir Nicko`s Freund Paul zu Besuch und es war eigentlich ein toller Tag, ich war mit den beiden Ostereier suchen, auf dem Rückweg zu unserem Haus haben wir noch eine fette Schneeballschlacht gemacht, sind durch den Wald getobt und haben blauen Himmel und Sonnenschein genossen, viel gelacht und Blödsinn gemacht.

Zuhause angekommen baute ich dann die Stereoanlage auf, und legte zur Einweihung die CD Watermarks von Enya ein, die Kids tobten und schrien das halbe Haus zusammen, machten sich über die Süßigkeiten her und spielten mit Bällen während die seichte Musik leise aus den Boxen plätscherte. 

Meine Frau zauberte das Essen, abends wollten wir uns mit Freunden (die Eltern von Paulchen) treffen, der Tag schien perfekt zu werden.

Doch je mehr ich zur Ruhe kam, desto mehr bedrückte mich was - es war fast wie ein eiserner Ring, der sich um die Brust schloss, der Bauch drückte von unten irgendwie alles Gefühl zur Brust raus und Traurigkeit und Verzweiflung ergriffen immer mehr Besitz von mir, obwohl es nichts zu Verzweifeln gab. Da auch kein direkter Auslöser da war, konnte ich noch nichtmal weinen oder anderweitig den Druck mindern. 

Ich habe mir zwischenzeitlich das Hirn zermartert, was der Auslöser für den Mist sein könnte, konnte jedoch nichts besonderes ausmachen, hab noch nicht einmal an irgendwas bestimmtes gedacht, eher so banale Dinge wie " Thomas anrufen wegen der Heizung - vielleicht hat er auch eine Idee wegen der Planken, die Wohnzimmerlampe muss noch dran, was brauchen wir von Famila?"

Ich nahm die lachenden und spielenden Kinder zwar noch wahr- aber irgendwie unwirklich, fast so wie wenn ich in einem grauen, dunklen Raum sitze und das alles aus weiter Entfernung  wie durch ein Fenster beobachte und alles wie durch Watte höre.

So kam und ging das in der Intensität wie Wellen auf und ab und ich merkte schnell, dass es mir immer dann besser ging, je mehr ich mich körperlich bewegte, anstrengte bis es dann in der Nacht zum Dienstag endlich verschwand.

In wesentlich schwächerer Form kam das an den folgenden Tagen noch mal wieder, aber da wir eh`oft zu Fuss unterwegs waren, verging es auch schnell wieder.

Ich neige normalerweise nicht zu Depressionen, traurige Gedanken trieben mich noch nie lange um, selbst so etwas wie unter http://trans-diana.blogspot.de/2013/03/traurig-aber-wahr.html beschrieben hat mich selten länger beschäftigt. Immer den Blick nach vorn richten und die vergangenen, vertanen Chancen nicht mehr beachten und die Energie für Neues sparen. - Hat mich das anfällig werden lassen?

Ich glaube eher daran, dass es die berühmt/berüchtigte Nebenwirkung des Androcurs ist und werde beim kommenden Gespräch mit meinem Endo um Änderung der Medikation bitten.