Samstag, 22. Dezember 2012

Weihnachtsgrüße

Hallo Ihr lieben,

ich wünsche Euch allen ein schönes Weihnachtsfest, und für das kommende Jahr
alles Liebe, Gute und dass alle Eure Pläne und Wünsche in Erfüllung gehen mögen.

Eure Dana

Wir nähern uns dem Ende

Hihi, nachdem wir ja jetzt alle das vermeintliche Ende der Welt überstanden haben, wird es für mich Zeit das vergangene Jahr zu betrachten, bewerten und mir Gedanken über das kommende zu machen.

Ein verrücktes, aufwühlendes, aufpeitschendes, niederschmetterndes und wiederaufbauendes Jahr liegt im wesentlichen hinter mir und im Nachhinein betrachtet kann ich nur sagen, dass sich alles so gefügt hat, wie es sein sollte.

Sicher auf einige Erlebnisse und Fügungen hätte ich gerne verzichtet, doch auch (oder gerade?) die unangenehmen hiervon haben mich und meine Sicht der Dinge geprägt und ermöglichen mir an Ihnen zu wachsen, sie zu überwinden und mich neuen Herausforderungen zu stellen.

Würde ich heute alles noch einmal so machen? ..... ganz klares:  Jein!

JA:

Ich würde nach einem vergleichbaren Zusammenbruch wieder dafür entscheiden meiner inneren Bestimmung zu folgen, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.

Ich würde mich auch wieder dafür entscheiden alles zu tun, meine Beziehung intakt zu halten. Der Erfolg meiner Bemühungen und die Aufrichtigkeit meiner Partnerin gegenüber habe ich es zu verdanken, dass diese mich nicht verließ sondern unterstützt. Ich weiß nicht ob ich ohne meine Familie an meiner Seite endgültig zerbrochen wäre, gehe aber mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus.


NEIN:

Das berufliche Chaos und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für mich und meine Situation würde ich heute nicht mehr tolerieren.

Aus heutiger Betrachtung muss ich vieles, was ich zu beginn des Blogs geschrieben habe anders beurteilen und bedauere meine Entscheidungen bezüglich der geplanten Betriebsübernahme. Wenn ich gewusst hätte, wie sehr mich ein Mensch enttäuschen kann, dem ich Jahrzehntelang meine Loyalität geschenkt und vertraut habe, hätte ich dankend abgelehnt.

Was ich damals verflucht habe, nämlich die Betrachtungsweise des auf mir lastenden Drucks aufgrund der falschen Psyche im richtigen Körper wandelte sich im laufe der Erfahrungen die ich gewinnen durfte in die Einstellung, dass das richtige Bewusstsein sich nun den Körper holt, den es zum existieren braucht.

Ich würde mich in meinem Bemühen mein Ziel zu erreichen niemals wieder und durch keinen noch so guten vorgeschobenen Grund an der Verwirklichung meiner Interessen hindern lassen. Das mehrmalige aufschieben meines Alltagstests war unnötig und dumm.

Ich würde wahrscheinlich auch keinen eigenen Blog mehr verfassen, obwohl es mir gerade in der Anfangsphase sehr geholfen hat. Als Autor tauge ich nicht wirklich, und ob mein belangloses geschreibsel auch nur irgendwem außer mir selbst geholfen hat, wage ich zu bezweifeln.

Andere, wie zum Beispiel Svenja, Corinna, Andrea oder Inka und viele andere mehr können das bedeutend besser und interessanter als ich.

Diana - der Name der unter anderem auch dem vorliegendem Blog seinen Namen gab, entstand durch wahl eines Familienrats, da der von mir ursprünglich gewählte Name zu exotisch anmutete. Nach langem überlegen bin ich zu dem Schluß gekommen diesen noch einmal leicht abzuwandeln. Auf meinem am 31.12. diesen Jahres einzuwerfendem Antrag beim Amtsgericht wird der bekannten Diana der von mir zwischenzeitlich liebgewonnene Rufname Dana vorangestellt.


Doch was bedeutet das jetzt alles und wie geht`s weiter?

Dies wird für einige Zeit der vorletzte Post eines von mir verfassten Blogs sein, da ich derzeit nicht über die nötige Zeit verfüge diesen weiter zu bedienen. Ob ich zukünftig mal weitermache oder ein neues Projekt starte hängt im wesentlichen von der Zukunft ab.

Bei mir persönlich passieren (nach Planung) noch folgende Dinge:

2014

Endgültiger Start der HRT am 14.01.2014
Schulbesuch der Steuerfachschule bis Oktober 2014
Hoffentlich bis dahin VÄ/PÄ durch
Prüfung zur Steuerberaterin mit hoffentlichem Erfolg
(Zeitraum Oktober 2014 / Februar 2015)


2015

Job- oder Kanzleisuche in Schleswig-Holstein
Umzug
angleichende OP

und sie lebte glücklich und zufrieden an der Seite Ihrer lieben



Was mir noch wichtig ist:

Alltagstest: Ganz im ernst, jeder sollte diese Erfahrung machen, es stärkt gewaltig das Selbstvertrauen - weit besser als die meisten sg. Managerseminare - nur leider kommen die meisten nicht sonderlich gut damit klar.

Ich habe letzte Tage leider einen Bericht von Nina über meine Heimatstadt, dem Verhalten der Bewohner gelesen und auch kommentiert.

Wie ich in meinem Blog mehrfach erwähnt habe bringe ich bei weitem nicht die Idealvoraussetzungen für ein perfektes Passing mit und habe mich auch damit abgefunden nicht die nächste Schönheitskönigin zu werden.

Und trotzdem ist es mir ohne weiteres möglich mich weitestgehend ohne Belästigungen durch eine Stadt zu bewegen, die einer jungen und weitaus unauffälligeren Frau mit blöden Bemerkungen daherkommt. - Wie ist das möglich?

...relativ einfache Tipps:


  • Nimm die Alltagserprobung nicht als "Test", das ist die Rolle Deines Lebens, nimm sie an.
  • bewege Dich selbstbewußt - zielgerichtetes Handeln macht Dich unauffälliger und unangreifbarer
  • vermeide jegliche Form der Unsicherheit. Unsicherheit,die offen zur Schau gestellt wird, zeigt wie eine orange Leuchtreklame auf Dich, wenn Du dich in einer Menschenansammlung bewegst. Biofrauen,  haben das Problem nicht - sie können ja nicht "durchschaut" werden. Im Gegenteil -mache setzen diesen Umstand gezielt ein in der Hoffnung, dass jemand hilfsbereitschaft zeigt
  • Natur pur - Ich verzichte konsequent auf den einsatz von Perücken - eigene Haarpracht sieht (gerade am Anfang) zwar Käse aus, wirkt aber um ein vielfaches natürlicher. das Problem eines Pfiffis ist grundsätzlich dass die Dinger zu perfekt daherkommen, sowas gibts in der Normalität nicht.
  • lache gern, lache viel und vorallem lach mit den anderen über den Narren zu dem du dich anfänglich oft machst - das bricht das Eis und eröffnet die Möglichkeit andere zu überzeugen.
  • sei du selbst und versuche nicht jemand anderen zu kopieren, das wirkt immer unfreiwillig komisch, bis du das perfekt drauf hast und selbst dann hast Du immer das Problem eine Rolle zu spielen, der Du nicht entsprichst mit der lupenreinen Folge, dass Dich jeder doppelt und dreifach auf "Fehler" scannt.
Gerade der letzte Punkt ist der schwierigste. TS sind schon durch das Leben vor der Transition so sehr daran gewöhnt eine Rolle zu spielen, dass dies einfacher erscheint als sich auf sich selbst zu verlassen.

Wie gesagt, ich sehe bestenfalls "gewöhnungsbedürftig" aus und habe mit dem vg. Verhalten (inzwischen) NULL Probleme, selbst in einer Stadt wie Essen.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

♥ Weiße Aussichten ♥

Nachdem heute der Schnee mit Nachdruck für winterliche Gefühle sorgt, denke ich, ich lasse trotz all dem Stress mal alle fünfe gerade sein und baue gleich mit Nicko einen Schneemann :)

Ist schon seltsam was die Witterung mehr oder weniger für einen Einfluss auf das Wohlbefinden haben kann:

Obwohl ich nie wetterfühlig war und mir als Herbstkind eigentlich auch nie der Winterblues zu schaffen gemacht hat, erlebe ich dieses Jahr für mich erstaunliche Stimmungsschwankungen, wenn sich draußen was tut.

Allein früh am Morgen aus dem Haus zu gehen, während die dicken Flocken lustig tanzend zu Boden rieseln hat mir heute einen so gewaltigen Schub gegeben, dass ich ausgelassen wie ein Kind schlitternd und Schneebällewerfend mit meinen Kollegen rumgejuxt und soviel gelacht habe wie seit Wochen nicht.

Klar, so ein Schneechaos ist in der Großstadt zumindest für die Autofahrer ein Problem und ich verstehe -zumindest vom Kopf her - auch, warum viele über das Wetter schimpfen und fluchen, Meinem Bauchgefühl ist das aber völlig wurscht.  

Auch wenn der Wintereinbruch nur von kurzer Dauer sein sollte, bin ich froh und dankbar für jedes Flöckchen, dass diese häßliche graue Stadt* in ein weißes Kleid hüllt und damit in einen schöneren Ort verwandelt. 

Auch andere Wettererscheinungen sprechen mich dieses Jahr deutlich stärker an, als früher. Ich bin in diesem Jahr z.B. des öfteren gerade wegen des Nebels spazieren gegangen wenn die Zeit dafür reichte und habe es jedesmal genossen, welchen Eindruck die Natur in mir hinterließ (den heißen Tee danach natürlich auch ;) )



*Kleine Anmerkung: Die Aussage betrifft den Innenstadtbezirk von Essen, wo ich so meine Arbeit zu nehmen Pflege



Dienstag, 20. November 2012

What goes up....

... must come Down!

Ich hätte es Wissen müssen soviel Gutes kann die Realität nicht durchgehen lassen! Nachdem mein letzter Bericht noch mit positiver Erwartungshaltung geendet hat, hat mich jetzt die Realität wieder fest im Griff:

Rückschlag Nr. 1

Die Hormonuntersuchung zum Beginn meiner HRT ergab ein für mich unerwartetes und sehr unangenehmes Ergebnis. Statt mit meiner Hormontherapie begann ein gesundheitliches Spießrutenlaufen:

In den letzten Jahren hat sich - von mir völlig unbemerkt - ein Diabetes Typ II breit gemacht und hätte nicht Komissar Zufall auf die Sprünge geholfen, wüßte ich bis heute nichts. Die Tatsache, dass vor einigen Jahren mein bisheriger Hausarzt verstarb, in Verbindung mit meiner Eigenheit Krankheiten eher zu ignorieren als diese auszukurieren hat dies natürlich begünstigt. Soviel steht fest: ich hab`s selbst vergeigt. 

Den Satz "Vorsorgeuntersuchung? - Was soll denn der Quatsch, Sie sehen doch - ich bin Kerngesund!", mit dem ich in der Vergangenheit meinem neuen Hausarzt den Wind aus den Segeln nahm, bereue ich nun zutiefst. 

Solange ich meine Zuckerwerte nicht wieder annähernd in den Griff bekomme, steht -zumindest nach Empfehlung des Endokrinologen- dem Beginn der Hormontherapie meine Lebensführung im Weg. 

Klar, meine Ernährung ist seit dem Abspecken im Frühjahr sicherlich nicht die schlechteste, bietet aber zumindest einen kleinen Ansatz für Verbesserungen. Wie ich in meinen täglichen Ablauf jedoch noch regelmäßigen Sport integrieren soll, das ist eine Frage, die mir selbst die Mutter der Organisation oder der Vater der Zeit nicht beantworten können.

Bitte versteht mich nicht falsch, hierbei geht`s grade nicht um faule Ausreden - bis vor ca. 6 Jahren war ich durchaus sportlich, und bin auch heute dem Thema vom Grundsatz her nicht abgeneigt. Zumal es mir - wenn man mal von Kraftsport, der sicher kontraproduktiv wäre absieht - helfen würde, die von mir angestrebte Figur zu erreichen.

Doch seit der Geburt meines Sohnes verausgabte ich mich zunehmend auf anderen Baustellen, bis das Fahrrad verrostet und die Sohlen der Laufschuhe wegen jahrelanger falscher Lagerung brüchig waren.

Jetzt stehe ich vor der Aufgabe einen 8-12 stündigen Arbeitstag, eine zeitintensive Wochenend- und Abendschule, das nacharbeiten des Gelernten, meine häuslichen Pflichten und Sport irgendwie in Einklang zu bringen. - Das wird eine harte Nuss!

Rückschlag Nr. 2

Durch eine nicht gänzlich auskurierte Erklältung aus dem September habe ich bereits seit drei Wochen mit einer Mandelentzündung zu kämpfen, die jegliche logopädische Übung zu einer sehr interessanten Erfahrung macht, wenn man auf Schmerzen steht und seine Umgebung mit seinem Gekrächtze vertreiben will.

Da ich mir weder aus dem einen noch dem anderen etwas mache, habe ich die Behandlung auf Eis gelegt, bis der Hals wieder mitspielt. 

Eis ist auch so ein Stichwort - bis dato half mir in ähnlichen Fällen das konsumieren von größeren Mengen Häagen Dasz, das ich mir aufgrund der obigen Diagnose krampfhaft verkneifen muss. In fieberwahnähnlichen Zuständen erscheinen vor meinem geistigen Auge Berge meines Lieblingseises und ich muss mich zwingen den Autoschlüssel wieder aufzuhängen und den Satz "Liebling, brauchst Du was von Kaiser`s?" runterzuschlucken, bevor ich meine Phantasien auch noch wahr mache.

Rückschlag Nr. 3

Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen verstärkt sich mein Bartwuchs wieder. Die IPL-Therapie, die bisher so gute Ergebnisse gezeigt hatte, scheint momentan nicht mehr anzuschlagen oder die Haarwurzeln haben aus der Not eine Tugend gemacht und benutzen das reinkommende Licht in einer der Photosynthese angelehnten Verfahrensweise zur Regenerierung. Was auch immer der auslöser ist, das Ergebnis sieht fürchterlich aus: Morgens frisch rasiert und geschminkt seh ich noch passabel aus, Mittags wachsen die Haare durchs Makeup und abends mache ich einem Bobtail Konkurrenz   :(   Wenn das nicht bald wieder aufhört, stellt man mich in ein paar Jahren als "Frau mit Bart" auf dem Rummel aus.

Nebenher:

Zwei Wochen absolutes Terminchaos, nachdem mir mein Handy gemopst wurde, ein Hundebiss (nix wildes), 3 Tage Magen-Darm, eine leere Autbatterie, eine tolle Geburtstagsparty, Shopping, Vorbereitung auf den nächsten "Kurzurlaub" am ersten Advent.

Sodele, jetzt seid Ihr wieder auf dem Stand - auch wenn das hier ein ziemlich negativer Beitrag ist, hat das ganze etwas Positives: Ich weiß aus Erfahrung, das wenn man unten ist, der einzig mögliche Weg nach oben führt. ;) 

Montag, 15. Oktober 2012

Villa Kunterbunt

Nee nee, ich mach jetzt keine Werbung für Pippilotta Vikt ....  Ephraims Tochter Langstraps - oder so ähnlich:

Vielmehr habe ich zu verkünden, dass wir unser Feriendomizil in Besitz genommen haben, und mein Sohnemann mittels Straßenkreide auch gleich mal zum Ausdruck gebracht hat, dass Schönheit immer im Blickpunkt des Betrachters liegt.

Nach anstrengenden sechs Tagen in denen ich wahrlich froh über meine -noch- ziemlich robuste Natur war, denke ich haben wir es geschafft uns eine gemütliche (Kuschel)bärenhöhle an der geliebten Küste einzurichten. - Dumm nur, dass nun, wo wir fast alle Kartons ausgepackt haben schon wieder der berufliche Stress auf der Matte steht und uns wieder in die Realität zurückholt.

Um ehrlich zu sein, ertappe ich mich gerade dabei gedanklich den Zweitwohnsitz zum ersten und einzigen zu machen - träumen darf man ja noch.

Nachdem mein Chef mir vor kurzem ein ziemlich bescheuertes und unverschämtes Angebot gemacht hat, habe ich meine angestrebte Selbständigkeit vorerst auf Eis gelegt und konzentriere mich erstmal auf Schule im Allgemeinen und im Besonderen:

  • Nicko kommt nächstes Jahr in die Schule und die Anmeldung muss dieses Jahr noch erfolgen. Gemeinschaftsklassen im Vergleich zum traditionellen Schulsystem, Einzelförderung oder Schulförderung, Halbtags- / Ganztagsschule mit oder ohne Förderverein, blablablabla ich könnte Seiten füllen mit dem Schwachsinn, den die Bürokraten sich ausgedacht haben um einfachen Eltern psychologisch den Rest zu geben. - Denn eines ist sicher: entscheidet man sich jetzt und das Kind erfüllt nicht die Erwartungen des Umfelds, haben die Eltern versagt und nicht das völlig überladene System.
  • Meine eigene Schule sorgt ebenfalls für Frustsituationen, weil der Lehrplan in keinster Weise auch nur eine Entspannungsphase von mehr als 6 Tagen zulässt.
Aber egal heute kann mich Nix runterziehen, das Haus ist eingeweiht, mein Chef geschockt (Unverschämtheit, der hat ja doch einen eigenen Willen ... grmbl ...  XD  und wie der wieder aussieht) und morgen geht meine hormonelle Behandlung los.










Montag, 10. September 2012

Zwischenupdate

Da ich im Augenblick mal wieder etwas mehr eingespannt bin versuche ich kurz und knapp immer mal wieder so die anstehenden und vergangenen Dinge zu beschreiben, damit der Blog nicht wortlos stirbt (Angesichts der relativ kleinen Besucher/Leserzahl wäre dies zwar nicht weiter tragisch, ich habe jedoch die Hoffnung, dass der eine oder andere vielleicht eine wenn auch kleine Hilfe in meinem Geschreibsel findet).

Derzeit ist - wie ich ja bereits erwähnte - wieder jede menge in Bewegung in mein Leben gekommen. Das hängt einerseits mit meiner beruflichen Weiterbildung zusammen, die am 15. September startet und mir für das darauf folgende Jahr sicherlich viel Zeit und Kraft rauben wird. 

Andererseits steht noch immer die Entscheidung über die Art und Weise des Fortbestands meines Arbeitsplatzes aus. - Mein Chef wird noch diesen Monat versuchen der Bank ein finanzierbares Angebot zu unterbreiten, für das ich gerade die Vorbereitungen treffe.

Die Steuerberaterkammer D`dorf hat bereits alle erforderlichen Unterlagen für meine Zulassung zur Steuerberaterprüfung 2013 vorliegen und wurde von mir bereits informiert, dass ich die Prüfung als Frau in angiff nehmen werde. Der freundliche Herr hatte diesbezüglich keine Bedenken.


Gleichzeitig ist jede Menge Bewegung in mein privates Leben und meine Transitionsbemühungen gekommen:


Logopädie

Am letzten Montag hatte ich ein Telefonat bezüglich meiner Logopädie und der langen Wartezeit mit der logopädischen Praxis C. Gerrlich / S. Weber, die mir leider mitteilen musste, dass sich die Situation derzeit leider noch nicht entspannt hat und eine kurzfristige Terminierung nicht möglich erscheint. Die freundliche Dame gab mir jedoch die Telefonnummer einer Berufskollegin, die ebenfalls über erhebliche Erfahrung mit der Behandlung transidenter Menschen verfügt. 

(An dieser Stelle mal ein wirkliches Lob an die vg. Praxis, die Fähigkeit auf einen Umsatz zu verzichten ist in meinen Augen eindeutig ein Zeichen, dass Vollprofis am Werk sind, denen der Behandlungserfolg am wichtigsten ist.)

Ich rief bei der angegebenen Praxis  an und .... 

Tada 

hatte meinen ersten Termin am Freitag. Der Ersteindruck war klasse, die behandelnde Therapeutin super und -was ja auch wichtig ist- sehr nett.

Für die interessierten habe ich auch die Adresse:

Praxis für Sprachtherapie
Alexandra Fröhlich
Lindhorststraße 274
46242 Bottrop

Tel.: 02041-7064888

Die mir beim ersten Termin aufgegebenen Übungen erschienen auf den ersten Blick lustig, haben es aber gewaltig in sich. 

Da bei mir wohl die Atmung für die gewünschte Behandlung nicht so optimal ist, muss ich gerade Atemtraining machen. Etwas so essentielles wie die Atmung umzustellen, die man ja bereits seit Geburt macht, ist gar nicht so einfach.

Es ist schon seltsam, was man so über sich, seinen Körper und sein Verhalten erfährt, wenn man mit den richtigen Leuten spricht.

Ich beabsichtige hierzu in einem separaten Post mehr zu schreiben, bitte jedoch um Geduld, da ich 
a) bisher noch nicht allzuviel weiß 
b) derzeit wirklich kaum über Zeit verfüge.


Epilation

Die Geschichte mit der Nadelepilation nimmt ebenfalls Formen an, Dr. Feldmann hat mir in den vorangegangenen Terminen bereits unzählige weiße Haare entfernt und die gleichzeitig laufende IPL-Therapie macht sich ebenfalls prächtig: 

Frau sieht bereits Behandlungserfolge und haßt das Spiegelbild beileibe nicht mehr so sehr wie noch vor wenigen Wochen.


Hormontherapie

Die Hormontherapie beginnt nach mehreren Terminverschiebungen am 16. Oktober 2012. 

Mit Beginn dieser Therapie werde ich gleichzeitig den Antrag auf Vornamens- und Personenstandsänderung beim Amtsgericht Dortmund einreichen.

Samstag, 25. August 2012

Muskelkater

Ich hatte ja gestern meinen ersten Besuch bei der TS-SHG, also etwas was ich nun wirklich nicht jeden Tag mache und wollte mich ein wenig stylen, was auch durchaus möglich war, da ich nach der gestrigen Epilationssitzung bereits um 14:00 zu Hause war.

Es traf sich, dass just gestern auch meine neue braune Jackenbluse von EGÜ kam und wie ich nun mal so bin, musste ich diese natürlich direkt "ausführen". Doch was kombinieren? 



Leinenhose - check
Leinenbluse - check
Jackenbluse - check
Jaspis-Donut - check

sah Super aus, doch was für Schuhe? Also die beigen Ballerinas funzen nicht, dafür ist die Leinenhose zu lang :( - no check

Also traute ich mich doch mal an meine etwas höheren Modelle, und entschied mich für die braunen 5,5 cm Pumps. - check

Gesicht? Gerötet, empfindlich wegen der Epilation und Hurra, der Bartschatten ist auch wieder da :(
definitiv  - no check

Haare? Immer noch viel zu kurz um irgendwas Sinniges damit anfangen zu können :(
definitiv - no check



Aber was soll`s? - Immerhin ich hatte Spass an dem Outfit und beschloss den ganzen Tag darin zu verbringen, eine Entscheidung die ich heute ziemlich verfluche.^^

Obwohl das laufen wirklich einigermaßen ging, die Füße solange ich die Dinger anhatte auch nicht weh taten, merke ich heute, dass das ungewohnte laufen in den Schuhen  einen derben Tribut gefordert haben:

Der MUSKELKATER kam über Nacht vorbei, kuschelte sich an und begann gewaltig zu schnurren.

Muskeln auf dem Rücken und dem Podex von denen ich nichtmal wußte, dass sie existieren jammern und betteln um eine heiße Dusche und meine Schultern fühlen sich irgendwie verknotet an. und das Hirn will unbedingt die Augen rausdrücken, Stichwort: Spannungskopfschmerz

Gibt es eine Möglichkeit dem zukünftig zu entgehen? - Wahrscheinlich eine Trainingsfrage

War es das Wert? - Ein Blick in den Spiegel und es tut schon gar nicht mehr so weh^^




Treff der SHG Essen

Gestern am 24. August 2012 war`s denn endlich soweit, nach 3 vergeblichen Versuchen mich an einem der Treff-Tage frei zu machen, ist es mir endlich gelungen einmal dort aufzulaufen.

Kurz und knapp, es war gut -nein- es tat gut, zu sehen wie viele Betroffene sich dort einfanden, wie locker und offen die Gespräche dort waren und wie die Reaktionen waren.

Als Neuling habe ich mich natürlich erstmal zurückgehalten, wollte "Reinschnuppern" wie man so schön sagt.

Die Herzlichkeit, die ich beobachtete war schon mal ein großer Schritt, sich selbst ein wenig zu öffnen, Fragen zu stellen und Informationen aufzunehmen.

Da ich jedoch gestern nicht viel Zeit hatte (ich wollte meinen Sohn noch sehen, bevor er im Bett verschwindet) musste ich bereits recht früh wieder gehen, was ich dann auch mit gemischten Gefühlen tat. 

Einerseits tat der Besuch gut und es gab viele Themen, die ich gerne angesprochen hätte. Andererseits bin ich immer etwas gehandicapt, wenn viele durcheinander reden. 

Leider bin ich nicht in der Lage einzelne Stimmen aus einem Mischmasch von Geräuschen herauszufiltern/selektieren, was mir nach kurzer Zeit erst Kopfschmerzen, später dann handfeste Übelkeit verursacht. Natürlich kann keine(r) der Anwesenden etwas für meine Unzulänglichkeit, so dass dieser Wermutstropfen vertretbar ist.

Als Fazit muss ich sagen: Supertruppe, nette Leute und jede Menge Ahnung. Für mich steht somit eindeutig fest, dass ich wieder hingehe. 

Wer also im Raum Essen eine TS-bezogene gemischte Selbsthilfegruppe sucht, sollte sich das ruhig mal näher anschauen. 

Dienstag, 21. August 2012

Die Irrungen und Wirrungen des Alltags und der Gedanken

Nun laufe ich schon ein kleines Weilchen recht verquer durch die schöne Welt und genieße es endlich auszuleben, was die ganze Zeit zwar da, aber nicht sichtbar war.

Am Samstag lief mir also eine etwas ältere Nachbarin über den Weg, die mein kleines Rundschreiben zur gefühlten Lage der Nation wohl nicht gelesen hat und fühlte sich genötigt mich doch einmal auf meine für einen Mann recht ungewöhnliche Kleidung anzusprechen.

Jetzt muss ich einmal eine Lanze für unsere Altvorderen brechen: Sie eine zweiundsiebzigjährige Frau sprich mich an, was denn los ist, so kennt sie mich ja gar nicht ... und was das soll? 


... was soll ich sagen?                           RESPEKT !


In den vergangenen zwanzig Tagen hatten viele die mich so gesehen haben nicht einmal einen Funken des Mutes dieser Frau aufgebracht und versucht herauszufinden, was denn eigentlich los ist. Eigentlich ein Armutszeugnis für die meisten Mitmenschen, aber das soll hier jetzt nicht zum Thema werden.

Nachdem ich Ihr die Sache mit der gefühlten Geschlechtszugehörigkeit erklärt habe und das ich beabsichtige die Umstände meines Daseins zu ändern, ergab sich ein Gespräch, dass im Verlauf von fast zwei Stunden sehr oft die Richtung änderte, es schien fast so als ob sie jede Möglichkeit abklopfen wollte, ob das was ich ihr da erzählte nun Kokolores oder wahr ist. Um ehrlich zu sein, war es eines der besten Gespräche der letzten Monate. Ihre geistige Beweglichkeit hat mich stark beeindruckt.

Gegen Ende meinte sie mir Ihr bedauern bekunden zu müssen, was ich jedoch partou nicht zulassen wollte. Ich entgegnete Ihr, dass Sie mir sicherlich aus Ihren Lebenserfahrungen bestätigen könne, dass es schlimmere Schicksale geben würde, als das eine Frau zu sein.

Die Antwort war vielschichtig und einfach: 

"Eine Frau zu sein bedeutete für mich Schmerz, Freude, Glück, Trauer und Schönheit und Vergänglichkeit zugleich aber das meinte ich nicht mit meinen Worten, sondern dass Sie mit all der Kraft und dem Mut den Sie aufbringen sich dem Ziel immer nur annähern, ohne es je zu erreichen. Die wahrhaftigsten Erlebnisse die eine Frau üblicherweise durchleben darf und muss werden Ihnen nie geschenkt und das ist traurig."

Sie ließ mich ziemlich Nachdenklich zurück.






Gestern sah die Welt wieder anders aus. 

Der Alltag begann wie an fast jedem Arbeitstag mit Gemurre meines Sohns, der nicht aufstehen wollte, meinem zu späten Erscheinen auf der Arbeit, nachdem der Filius endlich im Kindergarten war und einem reichhaltigen Frühstück begann ich um 9:00 endlich meine Arbeit, geplagt von Hitze und Frust.

Mittags rief mich dann die Erzieherin an, mein Sohn ist während des Mittagessens eingeschlafen, ob ich ihn bitte abholen könnte, er hat schon vorher über Übelkeit geklagt und sie wollte kein Risiko eingehen. 

Gesagt, getan und schon war ich nach nur 4 Std. Arbeiten wieder zu Hause. Besorgt aber glücklich, das es "nur" ein Schwächeanfall wegen der Hitze war. 

Beim Kuscheln mit meinem Sohn wurde mir klar, dass besagte Nachbarin mit Ihrem Orakel nicht recht behält. Auch wenn ich die Geburt meines Sohnes "nur" als Vater erleben durfte, schmälert nichts die Intensität der gemachten Erfahrungen. Auch meine anstehende Transition wird daran nie etwas ändern.

Ob ich nun als Mutter oder Vater besorgt bin um mein Kind oder mich mit diesem freue - ich denke diese Erfahrung hat nichts mit meinem Geschlecht zu tun. 



Mittwoch, 8. August 2012

KK und Bürgeramt

Nachdem das Wochenende und die ersten Tage der Woche mal wieder lang und breit für`s Büro draufgegangen sind, bummel ich heute mal ein paar Überstunden ab.

Die freie Zeit möchte genutzt werden, also habe ich mal den Rundgang durch die Gemeinde gemacht und versucht so viel unerledigtes wie möglich in Angriff zu nehmen.

Da sich die Krankenkasse bis dato auf meine Anfrage bezüglich einer Karte mit meinem neuen Namen noch nicht gerührt hat, habe ich also dort angefangen. Es stellte sich heraus, das mein Antrag bei einem kranken Mitarbeiter auf dem Tisch liegt und derzeit nicht bearbeitet werden kann, weil die TK zumindest ein Attest und den Antrag auf Namensänderung braucht um das zu tun.

Mein Psychotherapeut ist gerade im Urlaub und ich verbaselte den letzten Termin wegen des Steuertermins deshalb sitze ich diesbezüglich auf dem trockenen.

Auf die freundliche aber bestimmte Anfrage nach einem aktuellen Passfoto für die Karte legte ich nur kurz die Stirn in Falten, zog eine (noch nicht gezupfte - wie nachlässig) Augenbraue hoch und fragte genauso bestimmt zurück "Sagen Sie Frau ... ist das jetzt wirklich Ihr Ernst? - Mein Aussehen wird sich während der nächsten Monate erheblich verändern, was soll irgendwem das vermalledeite Foto nutzen, wenn ich eh` nicht zu erkennen bin außerdem habe ich gerade die ganze Zeit über Transsexualität mit Ihnen gesprochen - was bedeutet, dass ich mich als Frau fühle. Ich sitze Ihnen in ziemlich eindeutiger Kleidung gegenüber und Sie reden mich konsequent als Herr  an?

Immerhin sie war ehrlich und gab zu, nicht nachgedacht zu haben, versprach mir wegen der Epi in der Fachabteilung nachzuhaken und verabschiedete mich ohne weiteren Smalltalk.



Die nächste Station war dann das Bürgeramt, in dem ich meinen Personalausweis verlängern lassen wollte - er läuft im September aus und ich wollte derzeit eigentlich keinen neuen beantragen.

Dummerweise wurde die Möglichkeit vor ein paar Jahren abgeschafft. Und obwohl die Dame freundlich und auf Zack war, konnte Sie mir nicht helfen - entweder ich beantrage den neuen oder aber einen dreimonatigen vorläufigen Ausweis, so dass ich jetzt doch Passfotos machen lassen muss, dann kann die Dame von der Krankenkasse also jetzt doch eines haben.

Ich find`s nur gruselig mich mit dem Teil auch in 10 Jahren noch ausweisen zu müssen, wenn alles gelaufen ist. Mal sehen, ich werde ja spätestens nach der Personenstandsänderung einen neuen beantragen, aber ob ich deswegen Mengenrabatt bekomme .... ich wag`s zu bezweifeln.

Montag, 6. August 2012

Epilation - Ernüchterung und Hoffnung

Ich rücke ja bereits seit einiger Zeit meine dunklen Gesichtsbehaarung zu Leibe und das klappt auch sehr gut.

Dumm ist nur, dass ich bereits vor meiner Zeit ergraut bin und die lästigen weißen Biester selbst mit einem leistungsstarken IPL-Teil nicht zu vernichten sind. Kurz und gut eine andere Methode musste her und da stiess ich schon vor meinem Urlaub in Corinna`s Blog auf den sehr interessanten Beitrag mit dem Ultraschall.

Auf der Suche nach einer Ultraschall-Epilation im Raum Essen bin ich auf
Herrn Dr. M. Feldmann,
Rellinghauser Str. 304,
45136 Essen

gestoßen, der lt. Aussage des Herstellers der Selektif Pro - Geräte angeblich gute Erfahrungen mit dem Teil gemacht hat.

Nachdem ich für heute einen Termin vereinbarte und diesen aufsuchte, klärte mich dieser erstmal auf, dass er das Gerät nicht mehr einsetzt, da die Behandlungserfolge bei weißem Haar nicht nachweisbar sichergestellt seien und er sich wohl kaum zu einer solchen Aussage hätte hinreissen lassen.

Dr. Feldmann ist ein sympatischer älterer Herr, der sich viel Zeit nahm mit mir zu sprechen und ehrlich gesagt glaube ich ihm auch. Um so ernüchterter war ich also wegen der Ultraschallgeschichte.

Doch es stellte sich heraus, dass er einer der wenigen ist, die auch noch Nadelepilationen durchführen, und dies bei mir auch sinnig umsetzbar wäre.

Da die von mir geschätzte Anzahl der weißen Haare zu hoch bemessen war und durch die flächige Verteilung eine Behandlung gut durchzuführen ist, habe ich heute eine Behandlung durchführen lassen ...

was soll ich sagen? Ich bin begeistert!

Der Gute hat es selbst ohne Betäubungscreme geschafft etliche von den Biestern zu entfernen, ohne mir nennenswerte Schmerzen zu bereiten. Lediglich 2 Einstiche waren schmerzhaft, was wohl mehr daran lag, das sie blöd plaziert waren als an den Künsten des  Dottore.

Fazit: 

Auch wenn ich nicht gefunden habe wonach ich fragte, fand ich was ich wirklich brauchte.

Hier gehe ich gerne noch mal hin.

Samstag, 4. August 2012

Der Alltagstest...

... ist genaugenommen nicht einmal so was besonderes! - Gut ich lebe und arbeite in einer Grossstadt, in der sicher eine Menge noch schrägere Vögel herumrennen als ich, aber ich muss schon sagen, ich hätte mit mehr Widerstand gerechnet.

Klar ich seh` natürlich aus wie ein verkleideter Mann mit unmöglicher Figur, Frisur und einem kaum nachvollziehbaren Drang zu kräftigen Farben, aber ich war Zeit meines Lebens gezwungen Mausgrau unterwegs zu sein und genieße gerade die volle (Farb)Palette.

Sicher hinter meinem Rücken drehen sich schon mal Leute um, fangen an zu tuscheln oder schütteln wortlos den Kopf aber die von mir befürchteten Anfeindungen blieben bislang aus und das sogar als ich vor dem Kino eine größere Ansammlung ausländischer Mitbewohner passieren musste. Sowohl auf der Arbeit, als auch im privaten kann ich noch nichts negatives berichten, selbst der Kinobesuch mit anschließendem Essen in der Fressmeile des Rhein- / Ruhrzentrums gestern war kein großer Akt.

(Im übrigen der Film Merida von Disney/Pixar ist sein Geld wert)

Dies lässt mich darauf schliessen, dass entweder innergesellschaftlich ein Umdenken stattfindet, die Leute Angst haben was zu sagen oder mich einfach für einen harmlosen Spinner halten. Was auch immer der Grund ist, mir ist`s eigentlich egal - ich freu mich, solange der Zustand dauert.



Hurra, die Bank hat abgelehnt^^

Der Titel sagt`s bereits - eigentlich ein Grund für eine völlig überzogene Frust-Völlerei aber in diesem Fall sollte man das relativieren. Das erste Wort ist nämlich massgeblicher als die darauf folgenden ;-) . 

Nur zum Verständniss:

Der Bänker hat höflich aber bestimmt abgelehnt, da


  • ich noch kein Steuerberater bin, (Er sagte aber, dass dies kein zwingendes Muss ist)
  • mein Chef die für die Finanzierung notwendigen Zahlen nicht rausrückt,                                              (Verärgere nie die Bank die dich füttert)
  • die Finanzierungszeit 10 Jahre nicht überschreiten sollte
  • ... und damit der Kaufpreis für die benötigte Finanzierung zu hoch ist                                                         (Na sag ich doch die ganze Zeit)

Im Klartext hat mir der freundliche Herr von der Bank gesagt: 

Machen sie sich keine Sorgen, wir finanzieren Ihnen Ihre Selbständigkeit - wir müssen nur ein paar Dinge im Konzept umstrukturieren und der Kaufpreis muss deutlich runter - diesbezüglich habe ich bereits vorhin mit Ihrem Arbeitgeber telefoniert und ihn entsprechend eingenordet, er wird Ihnen wenn Sie aus dem Urlaub zurück sind ein neues Angebot unterbreiten... aber leider mache ich nun auch erstmal Ferien, wir sprechen uns wenn wir beide wieder in Essen sind. 

Nun, alles was den aufzubringenden Kaufpreis drückt ist mir herzlich willkommen - ich hatte nicht vor bis zum ersten Herzinfarkt nur für die Bank zu arbeiten.

Hehe schwupps da habe ich auf einmal einen starken Verhandlungspartner auf meiner Seite, mit dem ich eigentlich nicht gerechnet hatte. Und siehe da, er hat auch noch Recht behalten, kaum habe ich einen Fuss über die Schwelle meines Büros gesetzt, kommt mein Chef gelaufen und sagt wir müssen noch mal reden, er arbeitet gerade an einem neuen Konzept, es braucht nur leider etwas Zeit. (Un` ähr will nu macke eine Angebot, dass man unmökliche ausschlage kann)

Jetzt weiss ich zwar nicht was die beiden bei diesem EINNORDEN (kein Scherz, er hat es so benannt)  alles besprochen haben, ich tippe aus meinem wirtschaftlichen Verständnis jedoch darauf, dass es um das Maximalprinzip und dessen Auswirkungen auf die freie Preisgestaltung ging (mit gegebenen Möglichkeiten das maximal erreichbare erwirtschaften)

Ich habe unterdessen fröhlich pfeiffend meinem Chef gesagt, dass ich mit meiner Behandlung nicht bis zum Sanktnimmerleinstag warten kann und folgerichtig am 01.08. mit Top, Slimfit-Jeans, Strumpfhose und Ballerinas meinen Alltagstest begonnen. 

Ja, ein Mensch kann (sollte zwar nicht) aber er kann wirklich grün im Gesicht werden. Ich hatte Cheffe zwar nicht gebeten mit mir Fisch essen zu gehen, welcher normaler Weise diese Auswirkungen zeigen kann, aber die Ankündigung der Aktion hatte diese Wirkung offensichtlich ebenfalls- fast hätte ich mitleid empfunden und mich wieder einbalsamieren lassen. Lediglich zu den erforderlichen Bankgesprächen, die wohlweisslich nicht in der Praxis stattfinden sollen bittet er mich noch mal männlich zu erscheinen 

Mal sehen- gewillt bin ich eigentlich nicht mehr, nachdem er es so versaubeutelt hat.

Denn zwischenzeitlich bin ich unter Hochdruck und ich seh`s nicht mehr ein: Wenn das so weitergeht steht auf meinem Grabstein: Hier liegt der Typ, der eine Frau war und sie nie ausleben konnte.




Mittwoch, 11. Juli 2012

Halbzeit ist verstrichen, Zeit den Rest des Jahres zu genießen

Das auf `s Jahr bezogene Bergfest ist vorrüber und ich muss schon sagen, es sind interessante Zeiten in denen Klein-Diana aufwächst!

Nachdem sich der erste Trubel um meine Transsexualität ein wenig gelegt hat, die Widrigkeiten rund um den Banktermin auch so langsam abgeklungen sind heißt es warten. - Ich erwähnte bereits, dass dies nicht zu meinen natürlichen Stärken gehört, aber wenn`s denn sein muss, werde ich auch das erdulden.

Da ich nun schon länger nichts mehr geschrieben habe, denke ich es ist Zeit für ein Update.

Auch der Juli hatte bisher so seine Tücken: 
  • Erst die Nachtschichten im Endspurt für die Bankpräsentation, 
  • die unendlichen Diskussionen über den Kaufpreis und den von mir geforderten Nachlässen,
  • die Tatsache, dass ich bis zum 08. noch nicht eine Buchhaltung für den am 10. gelegenen Steuertermin fertig hatte,
  • und gestern war also besagter Steuertermin und was soll ich sagen, ich war mal wieder bis Mitternacht im Büro - Hurra, dumm ist nur, dass ich hierfür den Termin mit meinem Psychotherapeuten habe sausen lassen müssen, der scheint nun so verschnupft zu sein, dass er sich auf meine Bitte um Rückruf zwecks erneuter Terminabsprache nicht zurückgemeldet hat
Das und die folgenden kleineren privaten Katastrophen haben deutliche Spuren hinterlassen.

Gleichzeitig habe ich erfahren, dass der Endokrinologe den eh` schon späten Termin auf noch später verlegen musste, dass die logopädische Praxis, für die ich mich entschied eine Warteliste hat, in der ich vor Ablauf von 8 Wochen mit nichts rechnen kann und die Bank, die das Ferienhaus finanziert derzeit mit der Bearbeitung des Kreditantrags in Verzug ist. (Sehr praktisch, wenn man bedenkt, dass der Notartermin am 16. Juli ist.

Zu allem Überfluss beschwert sich mein Sohn seit vorgestern, dass ihm die Hand soooo weh tut. Nach vergeblichem Kühlversuch, und Einsalben über Nacht war heute ein Besuch beim Kinderarzt notwendig. 

Die Diagnose passt wie die Faust auf`s Auge: Hand-/Fuß- Mundkrankheit (Scherzhaft auch Maul und Klauenseuche genannt) Dauer: ca. 9 Tage - Drei Tage Aufbau von schmerzhaften Bläschen an Händen, Füssen und im Schleimhautbereich des Munds, drei Tage heftiges Fieber und drei Tage abklingen der Bläschen. So wie es jetzt aussieht, hat der Kleine die Fiebertage genau wenn wir zur Ostsee fahren müssen. 

Derzeit liegen die Nerven derart Blank, dass ich mich sogar habe hinreissen lassen, jemandem der mir an und für sich am Allerwertesten vorbeigehen könnte einen unangemessenen Abriss zu verpassen. (Entschuldige bitte Corinna, dass ich mich in Deinem Blog ausgetobt habe)

Bei meiner derzeitigen Glückssträhne, würd`s mich nicht Wundern, wenn die andere Bank genau in der Woche, wo ich nicht da bin eine Rückfrage hat und den Kreditantrag ablehnt, da ich mich nicht sofort zurückmelde und damit mangelndes Interesse dokumentiere.

Aber um nicht gar zu schwarz zu sehen, immerhin ein paar gute Seiten hat es ja


  1. ich seh die Ostsee noch mal, bevor ich meine Fortbildung mache
  2. Durch den Kinderkrankenschein habe ich vielleicht mal Zeit ein paar private Ding wie zB meine eigenen Steuererklärungen 2009-2011 zu machen (jaja, der Schuster und so...^^)
  3. Ich vergaß zu erwähnen, dass ich ab 15 September wieder die Schulbank drücke ;) ich freu mich riesig!
  4. Kuscheln mit meinem Kleinen hat mir immer schon Spass gemacht, und sein Kuschelbedürfnis nimmt proportional zum Fieber zu





Dienstag, 26. Juni 2012

Niemals so viel Spass gehabt

Nun, dass ich derzeit noch männlich daherkomme, und den Grund dafür habe ich ja schon geschrieben. Den Umstand möchte ich eigentlich fast sofort beenden, aber gestern hat er doch wirklich Spass gemacht.

Der Grund dafür ist einfach, dass ich eine der seltenen Gelegenheiten hatte mal mit meiner Frau shoppen zu gehen. Nachdem wir also mehrere Geschäfte in dem bestreben aufsuchten für sie etwas neues aufzutreiben, kamen wir irgendwann zu dem Schluss, das ich mal ein wenig auf Schnäppchenjagd gehe.

Gesagt getan, wir also erst bei P&C, Jack Wolfskin und Co. rein, da war aber nichts wirklich spannendes dabei und so kamen wir endlich bei Böcker an, wo mir auch das eine oder andere Teil gefiel.

Die pikierten Blicke der holden Damenwelt, was der Kerl den bitte in der Damenumkleide macht, waren schon lustig, aber das Hilight des Tages war, als eine Verkäuferin auf uns aufmerksam wurde, der es ganz offensichtlich nicht so fremd war, dass ein Mann sich für Frauenbekleidung interessiert und mich nachdem ich Ihr erklärte, dass mein derzeitiger Zustand nur eine Zwischenstation ist, folgerichtig mit Klamotten versorgte, die mir wahrscheinlich passen würden. 

Nach ein paar Stoffhosen, Jeans und Blusen, die alle in irgendeiner Weise nicht wirklich zu mir oder meinen Körpermaßen passten, kamen wir (meine Frau, die Verkäuferin und ich) zu dem Schluß, dass das alles nicht das Richtige ist und die Verkäuferin kam dann auf die Idee es mit Röcken und Kleidern zu versuchen. 

Die Blicke der anderen Kundinnen sagten alles, was aber nicht nur mir, sondern auch der Verkäuferin auffiel, die sich daraufhin einen Spaß daraus machte, jedes mal wenn ich aus der Kabine kam ein neues Attribut an mir besonders hervorzuheben und das in einer Lautstärke, die den anderen wohl kaum entgehen konnte. Sie achtete sogar darauf das von mal zu mal zu steigern.

Ganz im Ernst, jeder der mich im Augenblick sieht, muss die Sprüche als den gedachten Spass erkennen, so humorlos kann doch niemand sein.

Als sie dann mit einem knielangem, leicht geschlitztem Rock in Navy  ankam, den ich zwar für businesstauglich , meine Frau jedoch als zu gewagt erachtete, kam ein Spruch, der dann wirklich mit Ausnahme eines offensichtlich humorvollen jungen Mädchens alle anderen Kundinnen vertrieben hat. 

Sie meinte, "dass ich die am besten enthaarten Beine hätte, die sie am heutigen Tag bewundern durfte" und "das mir der Rock gut steht, sie würde aber wegen der großen Kniescheiben jedoch die Knie nicht so entblößen".

Die Folge war, das ich mich nicht mehr halten konnte, ich fing lauthals (und sehr Undamenhaft) an zu lachen, bis ich keine Luft mehr bekam, das schönste war, dass die Verkäuferin, meine Frau und das Mädel mitlachten, während sich zwei Frauen ziemlich vergrämt und unsittliches vor sich hinmurmelnd verkrümelten.

Ich schwöre diesen Tag werde ich so schnell nicht vergessen, auch wenn die geringe Ausbeute mich eigentlich hätte Frusten müssen. 

Donnerstag, 21. Juni 2012

Geduld ist eine Tugend...

die ich offenbar nicht besitze! 

Nein ehrlich ich konnte noch nie auf etwas warten, ob Geburtstag, Weihnachten, wichtige Nachrichten oder was auch immer, je länger ich auf etwas warten muss, desto unruhiger und zappeliger werde ich. Ganz besonders, wenn ich an den Umständen dieser Warterei nichts ändern kann, treibt meine innere Unruhe mich in den Wahnsinn.

So kommt es auch, dass ich derzeit fast die Wände hochlaufe - nichts, aber auch wirklich gar nichts will in diesem vermalledeiten Monat auch nur ansatzweise so gelingen, wie ich mir das vorstelle:

beruflich
  • Mein Chef hat sich nicht gekümmert, während ich in Urlaub war, so dass die Übernahme nächsten Monat nicht wie vorgesehen klappt (der soll mal hinmachen, meine Verwandlung wartet nur auf ihn)
  • Die Bürgschaftsbank bearbeitet den Antrag nicht vor dem ok der Hausbank
  • Die Hausbank wartet auf Unterlagen von Cheffe
  • Ich habe mir zur Prüfungsvorbereitung einen Kurs ausgesucht, mit der Folge, dass el Hombre den Anmeldetermin verpasst hat
  • Das beste ist, das Nachbessern derzeit auch nicht möglich ist, da er grade in die USA vermilchreist ist
  • Sogar die Steuerberaterkammer bummelt mit der Bearbeitung meines Falls
Im Augenblick renne ich gegen Wände an, wie Donquichote gegen Windmühlen, nur dass ich im Gegensatz zu ihm erkennen kann, wie hart diese sind und wer letztlich Sieger bleibt, wenn ich nirgendwo ein Pulverfass entdecke. 

privat
  • Selbst nach dem 4. Termin Hairfree sprießt das Zeug nur so vor sich hin, wie in Asterix der Gallier (ihr wißt schon das Haar in der Suppe und so) langsam beginne ich mich zu Fragen, ob ich als Kind den Blumendünger doch nicht hätte essen sollen
  • Die Suche nach gescheiter Oberbekleidung zieht sich wie Kaugummi alle 25 Läden findet sich ein brauchbares Teil, was meist jedoch nicht das ist was ich denn eigentlich so brauche
  • Mein Therapeut hat mir zwar empfohlen einen Endokrinologen aufzusuchen, -der ist mit seinen Terminen aber schon im Oktober und dann hab ich so ´nen Termin und darf ihn schon wieder absagen, weil meine Frau da grade Übergabe des Hauses hat
  • Logopäde entweder liegt`s an meiner Verschlagwortung (ich weiß, ein fürchterliches Wort) in der Suchmaschine oder es gibt im Ruhrgebiet nur Logopäden ohne TS-Erfahrung
Nachdem ich ja nun wirklich an keiner Ecke vorwärts komme hab ich mir gedacht nimm dir mal dein "Find you female Voice" vor, gesagt - getan und voila ich versteh`nur Bahnhof (ich sollte wirklich mit "Englisch für Ausreisser" arbeiten, es staubt seit 25 Jahren ein)  und nach diversen Übungen war ich erstmal heiser.

Eine Lösung muss her, entweder kommt eine bessere Stimme zu mir oder ich muss zur Stimme, für`s erste hat mich die Heiserkeit gelehrt den Fachleuten nicht ins Handwerk zu pfuschen, doch wo finden?

Werde mich wohl vorerst nochmal mit dem Ding beschäftigen müssen, bis ich eine Logopädin gefunden hab, die mir helfen kann. Nur diesmal versuche ich nicht gleich die halbe DVD abzuarbeiten^^




Donnerstag, 7. Juni 2012

Eigenwahrnehmung / Sexualität

Nun, das hier kommende ist sicherlich nicht unbedingt das, was andere als besonders interessant - bzw. vielleicht sogar als teilweise abstossend - betrachten, ist mir jedoch sehr wichtig, da viele gerade transsexulle Menschen das Thema bewusst vermeiden. Sollte sich jemand abgestossen fühlen, bitte ich diesen Post einfach zu überspringen. Ich werde aus meiner Sicht keine Grenzen des guten Geschmacks überschreiten, aber der  oder die Leserin mag vielleicht anderer Meinung sein. 

Leider ist es gerade in Bezug auf das von mir gewählte Thema rechtlich nicht ganz so einfach, wie man es im Allgemeinen vielleicht glauben mag. Das, was viele für belanglos halten ist für andere anstößig. Deshalb stelle ich für diesen speziellen Post ein paar Regeln auf, die ich zu beachten bitte:

Bei Verletzung von Persönlichkeitsrechten oder dem zuwiderhandeln gegen gesetzliche oder Forenbestimmungen weise ich darauf hin, dass ich den Text nach Beanstandung umgehend wieder entfernen oder entsprechend ändern werde und aufgrund dessen Abmahnungen nicht anerkannt werden und automatisch zur Widerklage mit Begründung dieses bewusst eingefügten Textes führen werden. Gleichzeitig mache ich darauf aufmerksam, dass Kommentare / Diskussionen  zu diesem speziellen Post bitte in sachlichem, einwandfreiem Ton zu führen sind und ich für die von dritten gemachten Aussagen keine Verantwortung übernehmen kann und will.



Eigenwahrnehmung / Sexualität

Im laufe meines bisherigen Lebens habe ich natürlich auch sexuelle Erfahrungen machen können - die bisherigen leider naturgegeben als Mann - einige der Begegnungen waren teilweise oberflächlicher Natur, sei es als Single auf Partnersuche oder als Junggeselle zur Zerstreuung. Andere wiederum gerade in längeren Beziehungen mit wesentlich tieferer Bedeutung.

Die meisten, bzw. fast alle der involvierten Frauen waren von mir als sexuellem Partner überrascht, (teils enttäuscht, teils belustigt, und teilweise halt auch sehr positiv - ich denke das ist in gewissem Sinne halt auch normal) da sie die aus Ihren bisherigen Kontakten gewonnenen Erfahrungen nicht mit meinem Verhalten vergleichen konnten und daher von anderen Voraussetzungen ausgingen oder andere Erwartungen von einem Sexualpartner hatten.

Die Gründe dieser Überraschung wurde mir erst im Laufe der Jahre klar, als ich nachhakte was denn genau  meine Partnerinnen irritiert hat: 
  • Ich war nicht dauernd "Leistungbereit", das heißt in Übersetzung, dass es viele Nächte gab, in der die Frau an meiner Seite mehr wollte als nur kuscheln und ich so überhaupt kein Interesse zeigte, egal was sie unternahm.
  • Wenn es denn zur Vereinigung kam, war ich stets verunsichert, wenn bei ihr irgend etwas nicht so lief wie wir uns das wünschten. - Mit der Folge, dass ich mich zurückzog, wo andere Männer womöglich weitergemacht hätten.
  • So genannter "harter" Sex ohne Rücksicht auf Verluste war und ist für mich nicht möglich, da ich zu keinem Zeitpunkt eine Erregung aufbauen kann, mit anderen Worten: Ich brauche immer erst eine Kuschelphase um in Stimmung zu kommen.
  • Bei mir ist die Refrektärphase relativ unauffällig, das heißt, das nach dem Höhepunkt nicht sofort ein Erschöpfungszustand eintritt, der die Erektion beendet. Das sorgt i.d.R. für ein zwar errigiertes Glied, das aber so empfindlich ist, dass es zu teilweise mehreren Höhepunkten kommen, aber meist einfach nur schmerzhaft sein kann. Manchmal wurde ich als "nimmersatt" belächelt, obwohl mir nach allem anderen als weitermachen zumute war.
  • Berührungen an meinem Genital sind und waren für mich in höchstem Maße unangenehm. 
Darüber hinaus wurden meine eigenen Empfindungen immer komplexer:
  • Die seit Jahren immer öfter vorkommende inverse Vorstellung vom Geschlechtsverkehr während des Aktes führt bei mir zu nahezu ungeahnter Erregung. (Das Kopfkino stellt um auf die Vorstellung eines weiblichen Geschlechtsverkehrs mit der Folge, dass es sich sogar so anfühlt als ob nicht ich eindringe, sondern in mich eingedrungen wird)
  • Stellungen, die mich in die passive Rolle drängen wurden immer attraktiver.
  • Immer mehr möchte ich die Kontrolle, die ich früher um jeden Preis haben wollte, meiner Partnerin überlassen.


Bis vor ein paar Jahren hielt ich das alles zwar für seltsam, aber nicht sonderlich bemerkenswert. Erst seit zwei Jahren, in denen ich mich über Transsexualität informierte und besonders nach dem endgültigen Selbsteingeständnis meiner Andersartigkeit im Laufe dieses Jahres meine ich den wahren Grund erfasst zu haben:

Ich vermute, dass sich mein Bewusstsein/Unterbewusstsein mehr und mehr gegen den angeborenen Körper und die damit einhergehenden Empfindungen und an mich herangetragenen Erwartungen sträubt. 

In einigen anderen Internetseiten habe ich gelesen, dass die Entwicklung des Gehirns bei Menschen mit Transidentitätsstörung gegengeschlechtlich verlaufen ist, was dann zu der Transsexualität geführt hat. Ich bin kein Mediziner- aber bei dem, was ich dort gelesen habe wundere ich mich gerade bezüglich meiner Eigenwahrnehmung nicht mehr. 

Auf einen Computer übertragen könnte man auch den Vergleich anstellen, dass auf einem Mac auch Windows laufen kann, aber eine wirklich Runde Sache wird da nicht draus. Ein weibliches Gehirn mag wohl mit einem männlichen Körper als Peripherie und mit der Software (Erziehung) eine gewisse Zeit funktionieren, aber wirklich absturzsicher ist das nicht.

Geschlechtsangleichende OP

Ob ein Mensch mit Transidentitätsstörung egal ob MZF oder FZM die geschlechtsangleichende Operation an sich durchführen lassen sollte, muss dieser für sich selbst entscheiden. Immerhin ist es ein schwerwiegender Eingriff, der erhebliche Risiken mit sich bringen kann. Gut finde ich jedoch, dass diese inzwischen nicht mehr Kriterium für die Personenstandsänderung ist.

Es mag Frauen geben, die Ihr Glied nicht entfernen lassen wollen, oder Männer die keinen Genitalaufbau vornehmen lassen und trotzdem ein glückliches und zufriedenes Leben führen können. 

Aus Rücksicht auf meine Frau und unser gemeinsames Sexualleben hatte ich Anfangs ebenfalls mit dem Gedanken gespielt die OP zumindest aufzuschieben, habe mich aber diesbezüglich umentschieden. 

Auch wenn ich noch ganz am Anfang meines Weges bin, weiß ich bei jedem Blick in den Spiegel, dass ich den Kerl da nicht mehr sehen mag, jede Berührung meines Geschlechtsteils erinnert mich daran, dass da etwas nicht stimmt. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, zukünftig als Frau zu leben, wenn ich stets mit einem männlichen Geschlechtsteil herumlaufe.


Sodele, mehr werde ich zu dem Thema nicht verfassen (war eh schon viel zu viel, aber ich wurde von einigen Freunden darauf angesprochen und fand es wichtig genug für den blog), und bitte meinen Wunsch zu respektieren, keine Fragen jenseits des Gürteläquators zu stellen, da ich darauf definitiv nicht antworten werde.

Mittwoch, 6. Juni 2012

Der Mai ist vorbei...

...und damit auch mein erster über zwei Wochen hinausgehender Urlaub seit 20 Jahren. Vieles an diesem Urlaub war anders als sonst und auch irgendwie vertraut.

Ich fahre nun seit der Geburt meines Sohnes jedes Jahr 2 mal an die Ostsee, die ich bereits seit den Urlauben in meinen Kindertagen ins Herz schloss. Doch dies war mein letzter noch männlicher Besuch an der Küste - Freunde und Bekannte hier wissen noch nichts von meiner bevorstehenden Veränderung, aber die Herzlichkeit der Menschen macht es mir leicht auch diese Hürde in Angriff zu nehmen.

Der "Figaro" dem ich bisher immer meinen Kopf zum scheren gab, wird vermutlich längere Zeit nichts mehr zu tun bekommen, und die Pizzen die ich früher bedenkenlos in mich reinferkelte werden nicht mehr im üblichen Maß konsumiert. Auch die tolle Ferienwohnung die ich hier immer mietete wird mich wenn ich mich nicht verrechne nicht mehr wiedersehen.

Alles bekannt und doch so neu - Kaum zu glauben, als ich im September das letzte mal hier war, hatte ich unglaubliche 126 Kilo mit mir herumzuschleppen, jetzt sind es "nur" noch 98, Tendenz fallend. Ich kann es kaum glauben, was mit mir geschieht.

Seit ich mir eingestehen musste, dass ich meine Lebenssituation von Grund auf umstellen muß, fühle ich mich so gut wie seit meiner Jugend nicht mehr. Ich ernähre mich bewusster, fahre kleine Strecken nicht mehr im Auto und Genieße viel intensiver.

Auch die geistige Beweglichkeit nimmt wieder zu. Zum Beispiel:

Während meines Urlaubs kam meine Frau auf die Idee hier oben ein Häuschen zu kaufen, für unsere "alten Tage" und bis es soweit ist als Feriendomizil. Anfangs war ich gar nicht grün damit, aber mit der Zeit fand ich immer mehr Gefallen daran. Eine traumhafte Immobilie fand sie auch kurz darauf und ich sitze -während ich das hier gerade schreibe- an einem Finanzierungskonzept, welches uns das trotz meiner derzeit klammen Lage irgendwie ermöglicht. Noch vor drei Monaten hätte ich ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden "NEIN, Unmöglich" dazu gesagt.

Egal ob es was wird oder nicht, alleine schon die Veränderung meines Denkens / meiner durch meine Öffnung entspannteren Gefühlswelt hat mich aus meinem selbstauferlegtem Tief gezogen und ich freue mich von Tag zu Tag mehr auf mein künftiges Leben. Traurig finde ich nur, dass ich mich nicht schon viel früher bei meiner Frau geoutet habe, vieles wäre einfacher gewesen.

Kurz gesagt der Urlaub war genau richtig und hätte gerne noch länger andauern können

Der JUNI begann mit einem Schock:

Mein "Find your female Voice" aus den Staaten ist während meines Urlaubs angekommen, jedoch im Zoll hängengeblieben, da Deepstealth keine Rechnung für Zollzwecke außen angebracht hatte.

Ich kam also aus dem Urlaub und hatte eine Benachrichtigung im Briefkasten, nach der ich das Teil bis zum 06.06. abzuholen hatte, sonst "Return to Sender". - Ich also gestern noch hin und verbringe sage und schreibe 3 Stunden im Zoll mit der aussicht auf ein Straf und Bußgeldverfahren, wegen unzutreffender Verzollung. (Toll, Zollunterschlagung ist dasselbe wie Steuerhinterziehung bei erfolgreicher Verurteilung gibts in meinem Job Berufsverbot)

Was war Passiert: ich hatte eine Rechnung über "Find your female Voice" und geschickt haben die weil es aufgrund einer Rabattaktion Preisgleich ist "Survival Kit", in dem meins neben Schminktipps auch enthalten ist. Deepstealth hat es sicherlich nur gut gemeint,  mich aber in eine für mich überaus üble Situation gebracht.

Naja nach weiteren 3 Stunden Zollamt hatte ich den Murks wieder ausgebügelt und mein Paket unter dem Arm, aber das war knapp, für meinen Geschmack zu knapp. Ich werde wohl zukünftig wieder nur bei Amazon bestellen auch wenns teurer ist.

Im Büro ist auch alles beim alten: alle Schreien, keiner kümmert sich und mein Schreibtisch sieht aus wie nach einem Bombenalarm, da muss ich mich also wieder zur Tischplatte durchgraben. ^^







Sonntag, 13. Mai 2012

Hoffnungen und befreiendes

Nachdem ich mich in den ersten Post`s bezüglich meiner derzeit etwas desolaten Verfassung ziemlich ausgezogen habe denke ich es ist an der Zeit etwas mehr die Erwartungen und Hoffnungen anzusprechen. die mich so umtreiben.

Ich hoffe mir für mich endlich den Frieden mit mir selbst und meinem vom Umfeld getriebenen Ego zu finden. Die Tatsache, dass ich Zeit meines Lebens versucht habe es allen Recht zu machen bzw. den Erwartungshaltungen meiner sozialen Kontakte zu entsprechen hat mich für den Schock im März überhaupt so empfindlich machen können. 

Nachdem ich mich gegenüber den mir am wichtigsten erscheinenden Menschen "geoutet" habe kam auch ein wenig Ruhe in mein inneres und ich habe erkannt, dass ich zuerst mir selbst treu sein muss, bevor ich das Vertrauen anderer verdiene. Das war für den von mir gespielten Mr. 100% und alles Perfekt eine harte Nuss zu knacken, befreite mich aber unglaublich. Auch musste ich erkennen, wie sehr mich der Leistungsdruck eingeengt hat und wie befreiend es sein kann eben nicht alles zu können und damit auch gar nicht zu müssen.

Mein bisheriger Chef hat mir seine Hilfe und seinen Rückhalt angeboten. - Nun sehe ich meiner Selbständigkeit auch wieder wesentlich gelassener entgegen. Mal ehrlich, ich habe mir die schlimmsten Horrorszenarien ausgemalt, als ich mir vorstellte, im Jahr des Alltagstests ohne hormonelle Veränderungen meine Mandanten nach außen zu vertreteten - ich war schon fast so weit alle Hoffnung fahren zu lassen und mein Spiel solange weiterzumachen bis ich kollabiere. Die Vorstellung hat ja auch seinen Reiz - wenn ich meine männliche Rolle weiterspielen könnte, wäre zumindest die wirtschaftliche Zukunft um einiges einfacher. Doch Geld allein macht nicht glücklich, zumal sich der Aspekt relativiert, wenn man überlegt, dass ich die nächsten 20 Jahre nur für die Bank arbeite.

Doch meine Psyche steht mir da sowieso im Weg, der Kollaps aus März hat mir deutlichst aufgezeigt, dass es so nicht weitergeht. Ich muss meinen nun bestrittenen Weg weitergehen, wenn ich auf ein freies und selbstbestimmtes Leben hoffen möchte. Die Ängste um die Existenz in Verbindung mit dem Druck der mich treibt haben mich praktisch paralysiert, nichts ging mehr. Jetzt aber, nachdem ich den Mut gefunden habe endlich zu mir zu stehen, geht es wieder aufwärts.

Gleichzeitig hoffe ich (die realistische Erwartung sieht anders aus), dass mit der hoffentlich bald beginnenden Hormontherapie auch mein äußeres Erscheinungsbild langsam aber sicher nicht mehr gar zu sonderbar erscheint.

Klar, ich werde gerade während des Alltagstest herumlaufen wie ein bunter Hund, zumindest bis ich gelernt habe etwas weniger aufzufallen, aber wie ich an anderer Stelle beschrieben habe, fällt mir da meine körperliche Entwicklung etwas in den Rücken. Selbst mit der Einkaufsberatung meiner Frau befürchte ich , dass ich bis zur nächsten Wiedergeburt warten muss, bevor ich für alle als Frau erscheine. Aber auch das erscheint befreiend: Gerade weil ich weiß, dass ich auffallen werde macht mir der Gedanke mich nicht mehr so zurückhaltend kleiden zu müssen sogar Spass. - Die an einen Pinguin erinnernde Kleidung, die für meinen Beruf so typisch ist, war mir sowieso immer ein Greuel.

Und trotz aller zu erwartenden Widrigkeiten bin ich glücklich meinen Weg begonnen zu haben, ich wüsste nicht wie mein weiteres Leben verlaufen würde, wenn ich es nicht gewagt hätte. 





Mittwoch, 9. Mai 2012

Vorbereitungen

Da ich auf persönliche Bitte meines Arbeitgebers den Alltagstest vorerst aufgeschoben habe, habe ich mich entschieden einige vorbereitende Maßnahmen für diesen bereits jetzt schon durchzuführen.


  • Haare, da ich definitiv niemals eine Perücke tragen möchte, habe ich beschlossen, meine Haare erstmal wachsen zu lassen. Da ich persönlich keine Probleme mit Haarausfall bzw. Glatzenbildung habe, ist genug von dem Zeug vorhanden um , wenn es die richtige Länge aufweist, eine weibliche Frisur mit meinem eigenen Haar hinzubekommen. Das einzige Problem was ich sehe, ist meine genetisch bedingte vorgezogene Ergrauung, ob ich nun färbe oder bleiche habe ich noch nicht entschieden, ich denke das werde ich entscheiden, wenn es soweit ist den Figaro zu instruieren.
  • Der Bart muss ab! - Koste es was es wolle! Mit anderen Worten habe ich mich entschlossen meinem Bartwuchs bereits jetzt (auf eigene Kosten) mittels eines Hairfree-Instituts zu Leibe zu rücken. Klar, ich weiß, dass eine entsprechende Laserbehandlung unter Umständen auch auf Rezept möglich ist, aber erstens muss ich dazu eine entsprechende Befürwortung meiner behandelnden Ärzt vorweisen, zweitens den Antrag auf Kostenübernahme an meine Krankenkasse stellen. Da ich jedoch bereits seit meinem dreißigsten Lebensjahr überdurchschnittlich viele graue Haare (auch Barthaare) habe, gehe ich davon aus, dass ich das erwähnte Rezept für eine Nadelepilation dringend benötigen werde. Also gehe ich erstmal meiner schwarzen Baartbehaarung so gründlich wie möglich an die Wurzel.
  • Kleidung - hierzu muss ich leider etwas ausholen: Ich hatte zum Jahreswechsel mal wieder einen meiner idiotischen Anfälle, wo ich noch versuchte mir und meiner Umwelt zu beweisen, dass ich ein Mann bin, und habe alle erstandenen Kleidungsstücke der Kleiderkammer zukommen lassen. Der Schock, dass mir mein Chef kurz darauf erklärte, dass ich ab demnächst mörderische Schulden und die Verantwortung für den Betrieb sowie dessen Angestellten am Hals haben würde, konnte ich damals natürlich nicht vorraussehen - genausowenig, dass mich dieser in ein Gefühlschaos schubsen würde, der mich dazu zwingt meine gespielte Rolle als Mann endgültig in Frage zu stellen. Mit anderen Worten ich bin momentan dabei, alles was für mich in Frage kommt wieder zu beschaffen, was mit begrenzten Geldmitteln und in Anbetracht meiner benötigten Größen natürlich nicht ganz so einfach aber letztlich hoffentlich möglich ist. Da ich ein bestimmtes Maß an Wechselwäsche für unbedingt notwendig erachte kommt mir die Zwangspause in meiner Behandlung naürlich entgegen, obwohl alles in mir drängt den Rollenwechsel sofort anzugehen.
  • Vorsichtshalber habe ich meine Krankenkasse gebeten mir eine zusätzliche Karte mit meinem zukünftigen Namen auszustellen. Da ich aber den Namenswechsel  noch nicht amtlich beantragt habe, zickt diese derzeit noch ein wenig rum.
  • Stimmbildung - ich denke hierzu mache ich demnächst mal einen eigenen Post auf, da das Thema doch ein wenig umfangreicher ist. Ich erwähne es nur, da auch das ein vorbereitender Schritt ist, den ich durch den Kauf eines Software, DVD und CD`s umspannenden Pakets bereits auf den Weg gebracht habe.

Dienstag, 8. Mai 2012

Erwartungen

Nun, was erwarte ich von meiner bevorstehenden Verwandlung? - Das ist leider nicht annähernd so einfach zu beschreiben, wie sich die Frage liest.

Um das vielleicht beantworten zu können, zähle ich besser zuerst auf was ich NICHT erwarte:

Mein 196 cm hoher, infolge erheblicher Testosteronvergiftung und sportlicher Aktivitäten der Vergangenheit im praktischen Quadrat-Format entwickelter Körper eignet sich selbst in femininster Kleidung und dem modischsten Outfit auf Erden nicht sonderlich, um im "Deepstealth" mit der Menge mitzuschwimmen - schon gar nicht, wenn selbst zierlichste Absätze mich locker über die 2 Meter wuchten.

Wenn also der typisch deutsche Mittelstandsgoliath an meiner Figur hinaufblickt und bei dem Gesicht mit den freundlichen Augen mit dem Mörderzinken hängenbleibt, wird selbst der geneigteste Betrachter unwillkürlich unbewusste Vergleiche mit dem letztens begutachteten Diesellaster anstellen. Ganz besonders wenn die Angsprochene im tiefsten Brustton eines Subwoofers antwortet.

Ich erwarte also nicht, ständig und stets "nur" als Frau wahrgenommen zu werden. Für die überwiegende Menge werde ich also immer eine Frau mit transidenter Vergangenheit sein, was mir persönlich zunächst aber auch reicht. Hauptsache man erkennt auf den ersten Blick, dass ich definitiv KEIN Mann mehr bin.

Ich erwarte ebensowenig, mit Auflösung des jetzigen Rollenverhaltens auf einmal widerstandsfrei durchs Leben zu gehen (respektive zu stöckeln :) ) 

Mir ist bewusst, das ich gerade in der Anfangszeit vielerorts auf Ablehnung, wenn nicht gar offene Anfeindung treffen werde. - Die erwarte ich sogar, schlimmer wird`s wahrscheinlich mit Spott, Hohn, Häme  und dem schrägen Humor, den "Normalos" mir vermutlich entgegenwerfen. 

Wie geht man mit - unter Umständen sogar wirklich witzigen - Bemerkungen um, wenn einem grade eigentlich zum heulen zumute ist? - Eine Antwort darauf habe ich nicht, ich denke, das wird die Zeit zeigen und oder der Psychotherapeut richten müssen. 

Auch erwarte ich von der irgendwann kommenden Hormontherapie keine Wunder, sicher mein Körper wird mit etwas Glück sicherlich etwas weiblicher daherkommen, was aber auch zur Folge haben wird, dass die für meine Körpermaße eh schon knapp bemessenen Konfektionsgrößen noch knapper ausfallen und die verfügbaren Kleidungsstücke damit nochmals weniger werden. 

Immerhin die behördlichen Spiessrutenläufe, von denen die meisten T-Girls so oft berichten, hoffe ich aufgrund meiner Ausbildung und der langjährigen Erfahrung im Umgang mit Behörden im Griff zu haben. Ich kann mich hier natürlich auch täuschen, da ich dies in diesem Fall ja nun aus dem Blickwinkel des Betroffenen erlebe! Ich denke auch das muss ich auf mich zukommen lassen.

Die an die Rolle des typischen Manns in unserer Gesellschaft geknüpften Erwartungshaltungen kann und will ich zukünftig nicht mehr erfüllen, auch wenn es mich schmerzt, daran zu denken, was das für Auswirkungen auf meine Vaterrolle hat. Ich tröste mich derzeit mit dem Gedanken, dass Sohnemann vielleicht die Vaterfigur verliert, ganz sicher aber ein zweite Mutter hinzugewinnt.

Besonders schwierig sehe ich derzeit auch meine Beziehung (nein nicht was Ihr denkt, die Beziehung ist intakt) - meine Frau und ich sind durch eine Liebe verbunden und geprägt, die man mit Recht wohl selten findet. Doch werde ich Ihr wohl kaum zumuten können, durch meinen Geschlechtsrollenwechsel ihre sexuelle Ausrichtung zu ändern. Auch hier werde ich einiges zu lernen und an Problemen zu lösen haben.

Was ich also erwarte: (bitte nicht alles so ganz ernst nehmen, auch wenn ein Fünkchen Wahrheit drin ist)

  • Morgens nicht mehr den verdrießlichen Kerl im Spiegel zu sehen, den ich Zeit meines Lebens immer mehr hassen gelernt habe.
  • Während der Morgentoillette ebenfalls das Anrecht zu beanspruchen, das Bad für 2 Stunden zu blockieren.
  • endlich die Klamotten kaufen und tragen zu können, die ich früher nur im Schaufenster bewundern durfte.
  • Vor einem vollen Schrank mit meiner Frau zu diskutieren, dass ich nichts anzuziehen habe, mit dem Ergebnis, das eine spontane Shoppingtour vereinbart wird.
  • Auf dämliche Fragen mit einem nichtssagenden, dümmlichen Lächeln Antworten zu dürfen bis der/die Fragesteller(in) um eine verständliche Formulierung zu ringen versucht.
  • Bei ergreifenden Szenen in Film oder Theater nicht mehr (wie von mir als typisch männliches Verhalten verlangt wurde) angewiedert den Kopf wegzudrehen, sondern hemmungslos den Wasserhahn aufzudrehen.
  • Stundenlang belangloses auszutauschen, bei dem man hinterher gar nicht mehr weiß worum es urprünglich ging, nur um festzustellen, wie wichtig es ist darüber geredet zu haben.
  • Endlich in Ruhe kochen zu können, ohne sich bei jedem entschuldigender Weise als Hobbykoch outen zu müssen.
  • halt typisch weibliches auszuleben, ohne sich dafür im Keller verstecken zu müssen.
  • Genießen, endlich das tun und lassen zu können, wonach ich mich sehne und nicht das, was von mir in meiner männlichen Form erwartet wurde. 



Montag, 7. Mai 2012

Kommen wir zum Heute

Nach einer Gewöhnungszeit habe ich mich doch mit dem Thema auseinandergesetzt und festgestellt, dass viele der betroffenen Erlebnisse schildern, die sich mit meinen Erfahrungen vergleichen lassen, was mir geholfen hat das mir selbst entgegengebrachte Ekelgefühl zu mindern. Gleichzeitig drängt in mir immer mehr der weiblich-dominante Teil auf Erfüllung seiner Selbstbestimmung. 

Phasen übertrieben gelebter Männlichkeit, in denen ich wieder einmal meine erstandenen Kleidungsstücke wegwarf wechselten immer wieder mit Exkursionen in teilweise weiblicher Kleidung, bei denen ich mir insgeheim wünschte erkannt zu werden, zu leben als was ich mich fühle.

Ich trage seit drei Jahren regelmäßig Strumpfhosen unter der normalen Kleidung und gelegentlich des Nachts auch schon mal offen mit passendem Schuhwerk (auf den Kauf von weitern Kleidungsstücken habe ich wegen meines Versprechens meiner Frau gegenüber und der Tatsache, dass ich mit einem ziemlich männlichen Körper daher komme verzichtet). Damit kann ich mir bisher helfen den Druck auf mein inneres Gleichgewicht abzumildern, komme aber zunehmend in Schieflage - meine frühere fast schon sprichwörtliche Ruhe ist dahin, oftmals reagiere ich über die Maßen, was für die meisten Außenstehenden eigentlich kaum erkennbar ist, da ich versuche es mir nicht sonderlich anmerken zu lassen, letztlich zerreißt es mich innerlich aber immer stärker. 

Eine Standardsituation ist beispielsweise, wenn mein Sohn etwas Falsches tut / eine gezogene Grenze überschreitet, kommt er an und entschuldigt sich meist sogar von selbst. – Am liebsten würde ich ihn in die Arme schließen und trösten, muss aber aus irgendwelchen hirnrissigen Gründen den strengen Vater herauskehren, der ich gar nicht sein will. Das hört sich sogar für mich seltsam an, trifft den Kern der Sache aber sehr gut. Belanglosigkeiten bringen mich in Sekundenschnelle auf 199 obwohl mir schon beim Schimpfen eigentlich bewusst ist, dass es mir leid tut. 

Der Druck wächst, die auslösenden Faktoren sind mir klar, nur helfen tut es mir nicht: 

Mein Arbeitgeber hat mich im März davon in Kenntnis gesetzt, dass ich nach Möglichkeit den Betrieb bis zum 30. Juni 2012 übernehmen soll. Die Tatsache, dass ich ab demnächst für eine mörderische Finanzierung, sowie das Einkommen von acht Erwerbstätigen verantwortlich sein soll, hat mir den abschließenden Anstoss gegeben die gegenwärtige Entwicklung einzuleiten - der mich antreibende Druck wurde unerträglich.

Ich weiß, dass ich der beruflichen Herausforderung gewachsen bin, da ich den Job aufgrund der zunehmenden Zurückhaltung meines Chefs seit ca. drei Jahren bereits wahrnehme. Ich habe erkannt, dass solange meine Kraft in zwei Hälften gespalten ist, die sich gegenseitig bekämpfen werde ich zukünftig vermutlich scheitern. Gleichzeitig jedoch ist die Praxisübernahme auch das Ziel und der Wunsch all meiner beruflichen Bemühungen der letzten 20 Jahre. Ein Verzicht auf die mir gebotene Chance würde die Hälfte meines zurückgelegten Lebensweges für absurd und nichtig erklären.

Meine Gefühle jedoch verunsichern mich immer mehr - alltägliche Momente erinnern mich immer wieder an die Sackgasse, auf die ich unaufhaltsam zu taumele. Selbst einfache Aufgaben benötigen inzwischen immer mehr Energie um von mir gelöst zu werden - es ist als ließen mich meine Ängste erstarren. Ich fühle mich zunehmend kraftloser. 

Die Frau in mir schreit ich will leben, der Mann brüllt zurück ich kann noch nicht gehen. In meinem bisherigen Leben habe ich mich noch nie so zerrissen und einsam gefühlt, da mir in dieser Angelegenheit selbst der Zugang zu meiner Frau, die mir in den letzten Jahren bei allen Schwierigkeiten zur Seite stand nicht möglich ist, ohne alles zu riskieren, was für mich Wert und Bestand hat: meine Familie. 

Mein Sohn hat von meinem seltsamen Verhalten noch nichts bemerkt und entwickelt sich für einen Jungen erwartungsgemäß: Jungs sind cool, Mädchen (zumindest teilweise) doof, seine Interessen gelten den typischen Verhaltensmustern und es ist gut so, zumindest lässt es mich hoffen, dass er nicht auch später mit ähnlichen Problemen konfrontiert wird. Er braucht seinen Vater und ich habe Angst genau dies zukünftig nicht mehr so sein zu können, wie ich es jetzt bin. 

Meine Frau – ja, das ist so eine Sache, obwohl sie der mir am nächsten stehende Mensch ist, die alles mit mir teilt, konnte ich Ihre Einstellung bisher nicht wirklich einschätzen und fragte mich was passieren würde wenn sie davon erfährt, dass ich mich den erforderlichen Behandlungen unterziehe.

Sie sah bislang in mir Ihren Traumpartner, wie sie mich zukünftig wahrnehmen würde war ungewiss. Aufgrund ihres bisherigen Verhaltens würde ich sagen sie vermutete bereits einiges von meinen Problemen, wagte aber nicht den letzten Schritt, der Gesamtwahrnehmung meines merkwürdigen Verhaltens. Ich liebe sie wie ich noch nie jemanden in meinem Leben geliebt habe und wagte am 26.03.2012 ihr alles zu gestehen, egal ob es das Ende unserer Beziehung ist oder nicht - zu Groß war der Druck. 

Die fortwährende  Lüge um meinen Zustand zu beenden erschien mir als einziger Ausweg meine innere Zerrissenheit zu beenden. Erfreulicherweise nahm meine Frau dies sehr gelassen hin, gestand Sie mir nun ihrerseits, dass sie dies bereits seit dem seltsamen Fund in meinem Handschuhfach vermutete.

Selbst nachdem meine Frau nun von mir und meiner Selbstwahrnehmung erfahren hat spüre ich wie der Druck zunimmt. Sie sagt sie wird mich abhängig von der durch die Therapie gestützten Entscheidung nach Leibeskräften unterstützen, schließlich liebt sie den Menschen, der ich bin. 

Sie hat mir sogar angeboten im Falle eines Falles einen Wohnortwechsel in Betracht zu ziehen, doch ich halte das für grundsätzlich falsch. Egal wohin wir gehen würden, blieben die Grundvoraussetzungen immer gleich. Ich würde immer zumindest in der ersten Zeit als Parodie einer richtigen Frau auftreten, bis die körperlichen Voraussetzungen eine andere Wahrnehmung suggerieren würden. 

Der damit verbundene Standortwechsel würde meinem Sohn mehr schaden, als der vorübergehende Spott am jetzigen Wohnort, zumal unsere Eigentumswohnung nunmehr abgezahlt ist und ein Verkauf die finanzielle Absicherung der Familie nur unnötig gefährden würde. 

Auch will ich nicht weiter vor mir und meiner Natur flüchten – das habe ich praktisch die letzten Jahrzehnte getan, indem ich die mir aufgezwungene Rolle lebte, obwohl ich mich darin nicht wohl fühlte. Ein relativ kurzer Kampf um meine zukünftige Existenz erscheint mir sinniger als ein nicht endender Konflikt mit jeder gegebenen Umgebung und oder mir selbst.

Meine zukünftigen Aufgaben erfordern den Mann, der ich zu sein scheine, mein gefühltes ich kommt mit der Situation jedoch zunehmend weniger zurecht. Ich setze mich derzeit ungewollt selber unter einen Druck, der durch äußere Umstände stetig geschürt wird und mir kaum Zeit oder eine Wahl lässt zu reflektieren, was ich als nächstes tun möchte.

Seit dem 02. April befinde ich mich nun in entsprechender Behandlung, die Erstaufnahme durch die psychosomatische Abteilung der Uniklinik in Essen erbrachte die eindeutige Diagnose "Transsexualität", welche im weiteren Verlauf durch einen Psychotherapeuten begleitet wird.

Meine Probleme wachsen trotzdem:

Mein berufliches Umfeld kennt mich seit zwei Jahrzehnten als entschlossenen Mann, der in Krisen- und Stresszeiten mit den Anforderungen wächst, das Wort unmöglich nicht wahrhaben will und versucht alle mitzureißen. 

Mandanten wie auch die Mitarbeiter kennen nur meine männliche Seite und ich weiß nicht wie sie darauf reagieren, wenn ich mit meinem innersten an sie herantrete. Auch stelle ich es mir schwierig vor meine Führungsposition in meiner jetzigen Position als Vorgesetzter zu behalten, wenn ich mich so verletzlich präsentiere, doch der Rückhalt durch meine Familie macht mich stark.

Schlimmer noch ist das Verhältnis zu meinen Mandanten. Vielleicht nicht alle, aber mit Sicherheit viele würden meinen Ratschlägen – und seien sie noch so fundiert – misstrauen, immerhin habe ich es ja geschafft mein halbes Leben damit zu vertrödeln gegen mich und meine Natur anzukämpfen. 

Wie sollte ich also annähernd in der Lage sein Ihnen das Richtige zu empfehlen? Dazu kommt, dass ich sehr viele Außentermine wahrzunehmen habe, die mich ziemlich exponieren. Was wird der Bankangestellte denken, wenn ich wie eine Frau gekleidet als Mann vor ihm stehe, um die Kreditlinie meines Mandanten zu verhandeln? Wie reagiert der Richter in einem finanzgerichtlichen Prozess, wenn ich so zu seinem Prozess erscheine? 

Mein Chef wird im August 70 und drängt mich den Steuerberaterlehrgang noch einmal anzugehen, er sieht in mir seine Unternehmensnachfolge und Altersvorsorge. Tatsächlich sind die ersten Gespräche bezüglich einer Praxisübernahme erfreulich positiv abgeschlossen worden, derzeit bemüht er sich die erforderliche Finanzierung sowie eine Übergangsregelung mit der Berufskammer auszuhandeln, damit ich die Praxis bis zum bestehen meiner Fortbildung führen darf.

Gleichzeitig fühle ich mich meinem Arbeitgeber freundschaftlich verbunden und wage mir nicht einmal vorzustellen was in ihm vorgeht, wenn er vor mein Problem gestellt wird und er bewerten muss, welche Auswirkungen meine gegenwärtige Gemütslage auf ihn und seine Zukunftsplanung hat. 

Dessen ungeachtet und ohne Rücksicht auf meine weitere berufliche Entwicklung habe ich auf anraten meines Psychotherapeuten am 02. Mai meinen Chef von meinen Problemen in Kenntnis gesetzt. 

Wieder einmal habe ich einen Menschen aus vorweg genommener Angst falsch eingeschätzt - unglaublicher Weise hat er sich die Zeit genommen sich alles anzuhören und hat entschieden, dass es keinerlei Einfluss auf seine Entscheidung haben wird, er begründete dies wie folgt:

  1. Letztendlich haben die letzten zwanzig Jahre ihm und seinen Mandanten gezeigt, was ich beruflich zu leisten imstande war.
  2. Ob ich nun in Zukunft Steuerberater oder Steuerberaterin sein werde ist unerheblich auch Frauen sind im Berufsbild durchaus erfolgreich und werden als solche nicht in Zweifel gezogen.
  3. Auch ein eventuell anderer - extern - in die Firma integrierter Steuerberater hat Höchstwahrscheinlich mit Akzeptanzproblemen zu kämpfen, gerade weil er viele der bisher gegebenen Strukturen umwerfen würde, eine Übernahme durch einen Firmenangehörigen würden diese Probleme zunächst nicht betreffen.
  4. Um mich in meinem Weg zu unterstützen, versprach er mir für repräsentative Zwecke und den Kontakt nach außen für mindestens 3 Jahre weiter zur Verfügung zu stehen.
Er hat mich lediglich darum gebeten mich gegenüber der Belegschaft und den mir anvertrauten Mandanten erst bei Beginn des Alltagstest zu "outen" und diesen erst dann anzufangen, wenn ich gar nicht mehr anders kann. Die Reaktion des finanzierenden Kreditinstituts könnte er nicht voraussehen, sollte ich zum Zeitpunkt der Übernahme bereits indifferent auftreten.

So, nun sind wir bei der heutigen Situation angekommen. Mir ist bewusst, dass ich mich durch die detailreichen Darstellungen wie - Svenja* dies so schön ausdrücken würde - zum Löffel mache, doch ich denke, dass wenn dieses Tagebuch in irgendeiner Weise nicht nur mir helfen soll, muß dem oder der lesenden klar vor Augen stehen, wie sich der Leidensdruck sich bei mir äußerte. 

Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg und seine eigene Art mit dem gelebten in Einklang zu stehen. Viele Erfahrungen mögen different oder übereinstimmend sein, doch um zu verstehen wie ich "ticke" ist ein über das bereits geschehene kürzen meines Lebensweges aus meiner Sichtweise sträflich.

(*Ihr für mich beeindruckender Blog "Svenja and the City" hat mir in der Wartezeit auf den Termin am 2. April viel Kraft gegeben)