Montag, 8. April 2013

Verflixtes Androcur

Zu Ostern hat mich dann doch eine der gefürchteten Nebenwirkungen von Cyroteronacetat erwischt: 

-> Depression, oder besser eine depressive Verstimmung

Gute Güte, sowas und vor allem in der Qualität habe ich noch nie zuvor erlebt (Noch nicht einmal kurz vor meinem Outing, das war zwar auch heftig aber völlig anders) 

Ostersonntag hatten wir Nicko`s Freund Paul zu Besuch und es war eigentlich ein toller Tag, ich war mit den beiden Ostereier suchen, auf dem Rückweg zu unserem Haus haben wir noch eine fette Schneeballschlacht gemacht, sind durch den Wald getobt und haben blauen Himmel und Sonnenschein genossen, viel gelacht und Blödsinn gemacht.

Zuhause angekommen baute ich dann die Stereoanlage auf, und legte zur Einweihung die CD Watermarks von Enya ein, die Kids tobten und schrien das halbe Haus zusammen, machten sich über die Süßigkeiten her und spielten mit Bällen während die seichte Musik leise aus den Boxen plätscherte. 

Meine Frau zauberte das Essen, abends wollten wir uns mit Freunden (die Eltern von Paulchen) treffen, der Tag schien perfekt zu werden.

Doch je mehr ich zur Ruhe kam, desto mehr bedrückte mich was - es war fast wie ein eiserner Ring, der sich um die Brust schloss, der Bauch drückte von unten irgendwie alles Gefühl zur Brust raus und Traurigkeit und Verzweiflung ergriffen immer mehr Besitz von mir, obwohl es nichts zu Verzweifeln gab. Da auch kein direkter Auslöser da war, konnte ich noch nichtmal weinen oder anderweitig den Druck mindern. 

Ich habe mir zwischenzeitlich das Hirn zermartert, was der Auslöser für den Mist sein könnte, konnte jedoch nichts besonderes ausmachen, hab noch nicht einmal an irgendwas bestimmtes gedacht, eher so banale Dinge wie " Thomas anrufen wegen der Heizung - vielleicht hat er auch eine Idee wegen der Planken, die Wohnzimmerlampe muss noch dran, was brauchen wir von Famila?"

Ich nahm die lachenden und spielenden Kinder zwar noch wahr- aber irgendwie unwirklich, fast so wie wenn ich in einem grauen, dunklen Raum sitze und das alles aus weiter Entfernung  wie durch ein Fenster beobachte und alles wie durch Watte höre.

So kam und ging das in der Intensität wie Wellen auf und ab und ich merkte schnell, dass es mir immer dann besser ging, je mehr ich mich körperlich bewegte, anstrengte bis es dann in der Nacht zum Dienstag endlich verschwand.

In wesentlich schwächerer Form kam das an den folgenden Tagen noch mal wieder, aber da wir eh`oft zu Fuss unterwegs waren, verging es auch schnell wieder.

Ich neige normalerweise nicht zu Depressionen, traurige Gedanken trieben mich noch nie lange um, selbst so etwas wie unter http://trans-diana.blogspot.de/2013/03/traurig-aber-wahr.html beschrieben hat mich selten länger beschäftigt. Immer den Blick nach vorn richten und die vergangenen, vertanen Chancen nicht mehr beachten und die Energie für Neues sparen. - Hat mich das anfällig werden lassen?

Ich glaube eher daran, dass es die berühmt/berüchtigte Nebenwirkung des Androcurs ist und werde beim kommenden Gespräch mit meinem Endo um Änderung der Medikation bitten.




6 Kommentare:

  1. Hallo Dana,
    bei den Nebenwirkungen würde ich das Zeug einfach weg lassen,denn bei ausreichend E2 stellen sich die gewünschten Veränderungen von selber ein.
    Leider habe ich in den letzten Jahren meherer Frauen kennengelernt, die die Androcor-Nebenwirkungen für lange Zeit mit Psychopharmaka behandeln mussten und daraufhin in psychiatrischer Behandlung waren. Das kann es echt nicht sein. In dem Punkt sind deutsche Endo´s noch mächtig hinterm Mond.
    LG Miriam

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  2. Mit der geringen Estradioldosierung, die ich derzeit habe, würde das nichts bringen, aber wie bereits geschrieben, werde ich den Endo bitten sich etwas einfallen zu lassen.

    Gottseidank haben diese Schübe wieder aufgehört, aber spaßig war das wirklich nicht kaum zu glauben, dass manche Menschen mit sowas Zeit ihres Lebens konfrontiert werden.

    LG

    Dana

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  3. Zu früh gefreut, und da habe ich wieder den Salat :(

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  4. Schau mal gelegentlich in dein Mailfach

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  5. Ja ist leider so mit dem Mistzeug

    http://ninaunnormal.blogspot.de/2013/04/cyproteronacetat-androcur-schlimmer-als.html

    Will es auch nicht mehr !

    lg
    Nina <3

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