Mittwoch, 8. August 2012

KK und Bürgeramt

Nachdem das Wochenende und die ersten Tage der Woche mal wieder lang und breit für`s Büro draufgegangen sind, bummel ich heute mal ein paar Überstunden ab.

Die freie Zeit möchte genutzt werden, also habe ich mal den Rundgang durch die Gemeinde gemacht und versucht so viel unerledigtes wie möglich in Angriff zu nehmen.

Da sich die Krankenkasse bis dato auf meine Anfrage bezüglich einer Karte mit meinem neuen Namen noch nicht gerührt hat, habe ich also dort angefangen. Es stellte sich heraus, das mein Antrag bei einem kranken Mitarbeiter auf dem Tisch liegt und derzeit nicht bearbeitet werden kann, weil die TK zumindest ein Attest und den Antrag auf Namensänderung braucht um das zu tun.

Mein Psychotherapeut ist gerade im Urlaub und ich verbaselte den letzten Termin wegen des Steuertermins deshalb sitze ich diesbezüglich auf dem trockenen.

Auf die freundliche aber bestimmte Anfrage nach einem aktuellen Passfoto für die Karte legte ich nur kurz die Stirn in Falten, zog eine (noch nicht gezupfte - wie nachlässig) Augenbraue hoch und fragte genauso bestimmt zurück "Sagen Sie Frau ... ist das jetzt wirklich Ihr Ernst? - Mein Aussehen wird sich während der nächsten Monate erheblich verändern, was soll irgendwem das vermalledeite Foto nutzen, wenn ich eh` nicht zu erkennen bin außerdem habe ich gerade die ganze Zeit über Transsexualität mit Ihnen gesprochen - was bedeutet, dass ich mich als Frau fühle. Ich sitze Ihnen in ziemlich eindeutiger Kleidung gegenüber und Sie reden mich konsequent als Herr  an?

Immerhin sie war ehrlich und gab zu, nicht nachgedacht zu haben, versprach mir wegen der Epi in der Fachabteilung nachzuhaken und verabschiedete mich ohne weiteren Smalltalk.



Die nächste Station war dann das Bürgeramt, in dem ich meinen Personalausweis verlängern lassen wollte - er läuft im September aus und ich wollte derzeit eigentlich keinen neuen beantragen.

Dummerweise wurde die Möglichkeit vor ein paar Jahren abgeschafft. Und obwohl die Dame freundlich und auf Zack war, konnte Sie mir nicht helfen - entweder ich beantrage den neuen oder aber einen dreimonatigen vorläufigen Ausweis, so dass ich jetzt doch Passfotos machen lassen muss, dann kann die Dame von der Krankenkasse also jetzt doch eines haben.

Ich find`s nur gruselig mich mit dem Teil auch in 10 Jahren noch ausweisen zu müssen, wenn alles gelaufen ist. Mal sehen, ich werde ja spätestens nach der Personenstandsänderung einen neuen beantragen, aber ob ich deswegen Mengenrabatt bekomme .... ich wag`s zu bezweifeln.

13 Kommentare:

  1. Ein Perso ist nicht teurer wie eine Strumphose und wenn es schon an so kleinen Summen hapert,sollte man die Transition vielleicht überdenken. Silikonbrüste und Kunstpimmel gibt es auch nicht zum Nulltarif

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  2. Stuss, Blödsinn, blabla und Peng fertig ist der Anonyme Beitrag ;)

    Ok, 1. Argument mag ziehen, wenn ich mir die teuersten von Wolford hole - (uiuiui-Dann wird meine Frau aber Neidisch)

    Weißt Du ich habe nirgendwo geschrieben, dass es an irgendwas hapert - woraus Du das ableitest verstehe ich nicht.

    Außerdem wenn Du davon ausgehst, dass alle transitionierenden sich auch gleich ein Implantat anschaffen, ahne ich ehrlich gesagt, warum die Regenbogenpresse so ein Interesse zeigt dieses Thema in die Schmuddelecke zu treiben - Die geneigte Leserschaft dankt es nur mit höheren Absatzzahlen.



    Abseits vom Thema noch ein kleiner Hinweis: Kontroverse Meinungen und deren Austausch ist eine tolle Sache, die ich gerne unterstütze - Wortverfehlungen, Schmuddelbegriffe und persönliche Angriffe gehören aber nicht dazu. Bitte bemühe Dich in Zukunft zumindest in meinem Blog eine gewählte Ausdrucksweise an den Tag zu lesen, da ich Kommentare, die neben vielleicht guten Ansätzen auch Beleidigungen, oder nicht jugendfreies beinhalten einfach löschen werde, bis da etwas kommt, das ich ebenfalls so veröffentlichen würde.

    Schönen Tag noch

    Diana

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  3. Ach Entschuldigung,jetzt verstehe ich erst das mit dem Mengenrabatt!
    Du meintest ein eventuelles Rückumwandlungsbegehren!
    Das mit dem Löschen der Beiträge ist eine gute Idee,wohin kommt man denn,wenn jeder seinen Senf dazugibt,und eine eigene Meinung hat!Das gibt nur ein unnötiges Durcheinander.

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  4. Noch mehr Quatsch mit Soße aber aber immerhin ohne Gossensprache ist doch schon mal ein Anfang ;)

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  5. Was ist Quatsch,was ist Soße und was soll Gossensprache sein?

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    1. Ich bin selbstverständlich bereit hier aufklärend tätig zu werden.

      Quatsch mit Soße ist eines der beliebtesten Gerichte unserer Zeit.

      Quatsch mit Soße lässt sich sehr einfach selbst herstellen. Man braucht dazu nur genügend Quatsch, den man sich kostengünstig aus der nächstbesten Bild-Zeitung oder Talkshow holen kann. Für die Soße benötigt man ein halbes Pfund Firlefanz und zwei Esslöffel Larifari. Dies wird mit einem halben Glas frisch verzapftem Unsinn und etwas Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Fertig! Nun kann das ganze noch mit leckeren Plaudertaschen oder lauwarmem Gesülze serviert werden. Guten Appetit!

      Tipp: Quatsch mit Soße schmeckt besonders gut mit grobem Unfug als Beilage. Als Nachtisch empfiehlt sich Quark oder Pustekuchen.

      http://www.stupidedia.org/stupi/Quatsch_mit_So%C3%9Fe


      Die "Gossensprache" die Diana erwähnt ist eine sozial gebundene Deviation des Hochdeutschen welches du im Interesse gegenseitiger Höflichkeit verwenden solltest.

      Sie kann als Stilmittel geraucht werden wie dies Berthold Brecht tat und das französische Äquivalent "argot" findet du bei Victor Hugo, evtl. ist dir "les miserables" schon mal begegnet, und sei es als leichtverdauliches Musical, die deutschen Übersetzungen des Romans sind aufgrund manch derber Wortwahl oft leicht gekürzt.

      Dass deine Werke auch nur annähernd an Brecht oder Hugo heranreichen wage ich zu bezweifeln, deshalb soltest du vom Gebrauch dieses Stilmittels Abstand nehmen.

      Ich hoffe du mochtest meinen Ausführungen bis hierhin folgen. Abschliessend sei gesagt dass der gewünschte gegenseitige Umgang im Internet schon seit der Zeit des Fidonet mit "netiquette" beschrieben ist, die Grundregeln sind sehr einfach, schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Netiquette

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  6. Ich bedanke mich für den akademischen Klimmzug, um meine Bildungslücken zu schließen.

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    1. Immer gerne, so lange du noch lernwillig bist ist noch Hoffnung.

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  7. Danke schön Corinna,

    eine sehr schöne Abhandlung, die ich selbst so nicht besser hinbekommen hätte. Das Grundproblem, dass ist, dass manche Menschen Sarkasmus, Ironie und Zynismus nicht von normaler Ausdrucksweise unterscheiden können oder wollen - ich hatte mir eigentlich fest vorgenommen das nicht weiter zu kommentieren, hatte aber vorhin einen mittelschweren Lachanfall als ich Deine Abhandlung gelesen habe - Hut ab!


    LG Diana

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    1. Hallo Diana,

      ;))

      mir ist es meist zu mühselig noch Ironietags zu setzen. Diejenigen die es betrifft sollten auch ohne klar kommen.

      Ironie benutze ich gerne als einen Spiegel um dem Diskussionspartner etwas über sich selbst zu verdeutlichen.

      LG Corinna ;)

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  8. Hallo Corinna,
    mit anderen Worten nimmst du dich selbst immer für voll und fehlerfrei! Du bist zu beneiden.Ich gestehe:ich bin voller Fehler und habe jede Menge Untugenden.

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    1. Das ich aus verschiedensten Gründen zu beneiden bin weiss ich und das wird mir von anderen auch gelegentich gesagt. Allerdinge nicht aus den Gründen die du vermutest.

      Ich bin im Gegenteil sehr wohl in der Lage mich selbst zu hinterfragen. Mit sich selbst im Reinen zu sein gibt viel Kraft.

      An deinen Fehlern solltest du arbeiten, wenn du sie kennst was hindert dich sie anzugehen?

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