Dienstag, 5. Februar 2013

Sinnkrise(n) ?

Keine Bange, ich befinde mich in keiner und habe für mich beschlossen auch keiner mehr freiwillig aufzusitzen.

Ich weiß derzeit nicht was los ist, aber vielem was ich in den letzten Tagen gelesen habe, kann ich eine gewisse Frustration entnehmen, die langsam um sich greift. Ob es sich hierbei um eine durch das Sauwetter verursachte Verlängerung des Winterblues handelt? Ich weiß es nicht.

Jedoch haben mich einige der Postings der letzten Zeit beim lesen ziemlich traurig gestimmt und dazu gebracht meinen Senf hinzuzugeben, wo ich es ursprünglich nicht vorhatte: nämlich als Kommentar in den betroffenen Blogs.

Das versetzt mich zwar nicht unbedingt in eine gewisse Staatstrauer im Bloggerland, regt mich aber mal wieder zum Nachdenken an. (Ogottogott was ist das und werd ich das mit Penicilin wieder los?)


Um mich jetzt nicht allzusehr zu verzetteln, picke ich mir gerade einmal den Blog der in meiner Heimatstadt ansässigen Pamela heraus, da es gerade dieser ist, der mich jetzt grade mal am meisten bewegt:

schlaflosinessen.blogspot.com

Pamela beschreibt hier in Ihren Postings Ihren Werdegang: 

alltägliches, informatives und halt auch immer sehr persönliches - kurz und bündig:

Dinge, die einen jeden angehen, wenn man sich die Mühe macht sich mit der Gesellschaft auseinander zu setzen und bereit ist sich auf andere einzulassen.

Die überzeugende Art und das persönliche Engagement, die Anliegen von transidenten Menschen einem größeren Publikum näherzubringen, ohne gleich die Erwartungshaltung der potenziellen RTL2 - Transgender - Zuschauer zu bedienen finde ich persönlich hervorragend. 

Sei es das Interview in der WAZ oder auch der Mut sich für eine Sache auch vor die Kamera zu stellen ist mit Sicherheit nicht jedem gegeben.

...und doch kam gestern bei Pam die Frage auf:  Warum? - Wofür? - Lohnt es sich überhaupt?


Die Frage lässt sich für mich aus folgenden Gründen mit einem klaren JA beantworten:

  • persönliches Engagement lohnt sich immer, auch wenn der Erfolg nicht immer sofort greifbar ist
  • selbst wenn Ihre Selbsteinschätzung von "nur" 100 erreichbaren Personen stimmen sollte, denke ich ist dies ein Erfolg, wenn dadurch die Lebensumstände auch nur einer hiervon positiv beeinflusst werden.
  • es widerstrebt mir mich geschlagen zu geben, wenn ich es noch nicht bin, ich will sagen: solange wie man Menschen erreicht - egal wieviele - zeigt das doch, dass es nicht umsonst ist.

Die Wahrnehmung des Erfolgs hängt natürlich auch immer mit der selbst angelegten Erwartungshaltung zusammen:

Früher wollte ich immer mit dem Kopf durch die Wand, in der unter genauer Betrachtung nur ein Schritt zur Seite eine Tür war. Ich wollte alles erreichen, jetzt hier und nachhaltig.... mit der Folge, dass ich in vielen Fällen mein Umfeld vor den Kopf stieß und nicht erreichte was ich wollte - oder nur unter größter Mühe.

Meine frühere eher jugendliche Einstellung die Welt verbessern zu wollen hat sich geändert seit ich erkannt habe, das kleine Schritte besser durchsetzbar und nachhaltig wirksamer sind als zu vieles zu schnell zu wollen.

Ich weiß, dass es frustrierend ist, nicht sofort einen "AHA-Effekt" bei den Leuten zu bewirken. Wenn dieser aber einsetzt, ist dieser meist auch von Dauer.

Pam, solltest Du das hier lesen - zumindest mir hat Dein Blog bisher etwas gegeben. - Als vor ca. einem Jahr meine Situation akut wurde, habe ich mir alle Informationen die ich bekommen konnte an Land gezogen. Blogs, Webseiten, Bücher - was sonst nicht noch alles.

Das was mir in jener Zeit am meisten half waren nicht die Medien, die den Informationen zugrunde lagen, sondern die Menschen dahinter und wie sie leben. Auf Deinen Blog bin ich zugegeben erst später gestoßen, er hat mich jedoch beeindruckt. - Lass Dich nicht unterkriegen ;)


Was die Lebensumstände der betroffenen direkt beeinflussen kann ohne die Bevölkerungsgesamtheit ändern zu wollen ist die Veränderung an sich selbst zu suchen.

Vielleicht reicht es vielen auch, wenn man in der Selbstbetrachtung  von einem 

"Es geht mir schlecht, aber auf verdammt hohem Niveau"

 was vor einem Jahr mein Credo war, zu einem 

"Es geht mir gut, aber mit diesen und jenen Abstrichen"

 wechselt - der Perspektivwechsel eröffnet den Zugang zu neuen Energien und Betrachtungsweisen.






2 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Schade, dass Du Deinen Komentar wieder entfernt hast, er hat mir was bedeutet, gerade weil ich mir bis zum Klick auf den Veröffentlichen - Knopf nicht sicher war ob es richtig war über Deinen Blog zu berichten oder nicht.

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